Auerbach - Großer Zoff um ein kleines Spiel: Weil zwei Schüler der Seminar-Oberschule im Unterricht ein PC-Abenteuer programmierten, bei dem ein Flugzeug in eine Moschee stürzt und eine Explosion verursacht, prüft das Kultusministerium dienstliche Konsequenzen für den Lehrer.

Ein pikanter Fall. Denn bei dem Lehrer handelt es sich um Tilman Matheja (36), AfD-Vorstandsmitglied im Vogtland und Direktkandidat für die Landtagswahl. Der Pädagoge machte vor sechs Monaten Schlagzeilen, weil er das AfD-Meldeportal gegen linke Lehrer öffentlich unterstützte. Und auch, weil er das Singen des einstigen Partisanenliedes "Bella Ciao" im Unterricht kritisierte.

Weniger Probleme als mit einem Lied hat Tilman Matheja offenbar mit einem zweifelhaften Computerspiel. Als Schüler seiner 8. Klasse im Informatik-Unterricht Spiele programmieren sollten, hätten sich zwei Jungen für den Flugzeugabsturz in eine Moschee entschieden. Der Lehrer habe sie daran nicht gehindert, ihnen sogar geholfen.

Die Schulleitung meldete den Vorfall an das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB). Dirk Reelfs (57) vom Kultusministerium verwies darauf, dass zunächst geprüft werde, ob der Vorfall so passiert sei: "Der geschilderte Sachverhalt wäre ein ernst zu nehmender Vorfall", der dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

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„Auf TAG24-Anfrage wollte sich Tilman Matheja zum damaligen Zeitpunkt nicht dazu äußern - "aus datenschutzrechtlichen Gründen". Nach aktueller Darstellung von Herrn Matheja wies er die Schüler darauf hin, dass dieses Spiel inakzeptabel sei, forderte sie zu der Unterlassung auf und zur Programmierung eines anderen Inhalts. Fest steht, dass Herr Matheja im Anschluss an die Stunde den Vorfall bei der Schulleitung gemeldet und damit Konsequenzen für die Schüler eingeleitet hat. Nach rechtlicher Prüfung durch das Schulamt bestehen keine dienstrechtlichen Konsequenzen für Herrn Matheja.“