Plauen - Michael S. (44) ist Inhaber einer Baufirma im Vogtland. Allerdings soll er laut Anklage eine Vielzahl seiner Kunden über den Tisch gezogen haben. Deshalb musste er sich am Montag wegen Betrugs vor dem Plauener Amtsgericht verantworten. Eigentlich. Der Angeklagte erschien nicht.
Laut dem Amtsgericht werden Michael S. eine ganze Reihe an Taten vorgeworfen. So soll der Angeklagte unter anderem Waren eines Heimwerkerbedarfs in Höhe von 3400 Euro bestellt haben, ohne zu bezahlen.
Überdies soll er bei der Gestaltung der Fassade eines Hauses seine Kunden finanziell übers Ohr gehauen haben.
Insgesamt muss sich der Vogtländer wegen gewerbsmäßigen Betrugs in sechs Fällen sowie weiteren Betrugs in zwei Fällen verantworten. Nachdem der Prozess im Juli wegen Krankheit des Angeklagten verschoben werden musste, sollte die Verhandlung gestern stattfinden.
Daraus wurde jedoch wieder nichts: S. fehlte. Die Begründung von Verteidiger Thomas Truhm (51): Sein Mandant war beim Hausarzt und habe sich eine Bescheinigung geben lassen, um in die Psychiatrie eingewiesen zu werden.
Der Allgemeinmediziner ist doch kein Psychologe
Dem Richter kam das komisch vor: "Wenn es mir psychisch schlecht geht, gehe ich nicht zum Allgemeinmedizinier, sondern zum Psychologen oder Psychiater."
Zudem fand der Vorsitzende es merkwürdig, dass sich der Tag der Einweisung mit dem Tag der Hauptverhandlung deckt.
Ein neuer Termin für die Verhandlung wurde für den 9. Dezember anberaumt. Dann soll Michael S. mittels Polizei vorgeführt werden.