Abschied von MAN in Plauen: Letzter Bus geht an sächsische Fußballer
Plauen/Leipzig - Das Ende einer Ära: Der letzte MAN-Bus aus dem vogtländischen Plauen ist abgefahren. Zumindest bleibt er in Sachsen, das Abschiedsmodell geht an den Bundesliga-Verein RB Leipzig.
"Wir sind jetzt Mobilitätspartner von RB, der Bus ist Teil des vereinbarten Pakets", sagt MAN-Sprecher Sebastian Lindner (40). Die Münchner Fahrzeug- und Maschinenbauer waren bereits vorher Sponsor, die erweiterte Kooperation soll bis Juni 2023 laufen.
"Es war ein super Erlebnis, den Bus selbst einmal fahren zu können. Man kommt nicht so oft in den Genuss, so ein 14-Meter-Kraftpaket mit 510 PS auszuprobieren", so RB-Trainer Julian Nagelsmann (33).
Zudem bietet der 6-Zylinder-Dieselbus "Lion’s Coach L" den RB-Profis 33 Sitzplätze sowie allerlei Multimedia (zum Beispiel fünf große Monitore, LTE-WLAN, Apple-TV). Zu den Kosten hält sich MAN bedeckt.
Das "Bus Modification Center" in Plauen (Leuchtsmühlenweg 12) hatte seit 2015 Transporter und Busse nach Kundenwünschen umgebaut, darunter auch einen Mannschaftsbus für den Bundesligarekordmeister FC Bayern München.
Zitterpartie um Werkerhalt beendet
Doch das zu VW gehörende Unternehmen MAN beschloss Anfang September 2020, aus Kostengründen seinen Plauener Standort aufzugeben. Dagegen gab es massiven Protest, wie von der Gewerkschaft IG Metall.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (47, SPD) reisten am Monatsende in die Münchner MAN-Zentrale, um sich für den Erhalt des Werkes einzusetzen.
Anfang März dieses Jahres gaben dann MAN und das Wirtschaftsministerium eine Übernahme durch den Sonderfahrzeug-Hersteller Binz bekannt. Ab dem 1. April betreibt das Unternehmen aus dem thüringischen Ilmenau das Plauener Werk, alle 120 Mitarbeiter sollen übernommen werden.
Binz ist bundesweit vor allem für seine Spezialisierung auf Ambulanz-, Feuerwehr- und Behördenfahrzeuge bekannt.
Titelfoto: RB Leipzig/PR