Tauchturm qualmt und stinkt: Anwohner ziehen vor Gericht
2008 eröffnete Marco Rödel (54) seinen zehn Meter hohen Wasserturm - ideal für Taucher, dank variablem Boden aber auch für Aquagymnastik. Auf 32 Grad beheizt wird der Tauchturm durch ein Blockheizkraftwerk, das mit Palm- und Rapsöl läuft.
Für Lothar Zeh seit zwölf Jahren ein unzumutbarer Zustand: "Das stinkt schlimmer als in einer Pommesbude und ist wegen der Rußpartikel auch noch gefährlich."
Ständig leide er unter Kopfschmerzen. Das Umweltamt des Landkreises weiß Zeh auf seiner Seite: "Die wollten das Kraftwerk 2019 stilllegen. Aber das Verwaltungsgericht hob die Untersagung auf."
Nun hat Lothar Zeh Unterlassungsklage eingereicht, zudem das Umweltamt veranlasst, Luftproben zu nehmen.
Mitstreiter Bernhard Bleck (63) ärgert sich: "Wir rufen regelmäßig Polizei und Feuerwehr. Statt zu helfen, ermittelt die Polizei jetzt wegen Notrufmissbrauchs gegen mich."
Jörg Pöcker (57), Leiter Berufsfeuerwehr, stinken die ständigen Einsätze am Tauchturm: "Wir waren 2019 acht Mal vor Ort, konnten aber keine spezielle Gefahr feststellen. Wir wünschen uns, dass das Problem gelöst wird."
Marco Rödel sieht kein großes Problem: "Jedes Mal, wenn wir das Kraftwerk neu anlaufen lassen, gibt es eine größere Abgasfahne. Das tut mir leid. Ansonsten ist meine Anlage genehmigt. Wir verseuchen niemand."
Titelfoto: Sven Gleisberg