200 Lebensmittel-Proben im Vogtland durchgefallen: Hier geht's nicht nur um die Wurst
Oelsnitz/Vogtland - Wenn die Wurst grau wird, sind Verbraucher in Gefahr: Das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LÜVA) des Landkreises Vogtland kontrolliert bei Hitze besonders intensiv. Zu Recht: Von 1300 Lebensmittelproben im Vorjahr waren rund 200 nicht in Ordnung.
Die Beanstandungen bei Fisch, Fleisch, Milch, Ei, Ölen, Suppen, Zucker- und Backwaren reichten von falscher Kennzeichnung bis zu bakterieller Verseuchung. Besondere Vorsicht sei bei Nahrungsergänzungsmitteln geboten, sagt LÜVA-Sachgebietsleiter Kai Wiedemann (53). "Da hatten wir die meisten Beanstandungen."
Im Vorjahr kontrollierten elf Lebensmittelkontrolleure, ein Fachassistent und zwei Tierärzte 4000 Betriebe vom Bäcker über Gaststätten bis zu Kosmetikhändlern. Wer suchet, der findet: Immer wieder entdeckten die Fachleute hygienische Mängel, verschlissene Schneidbretter, fehlende Hygienekleidung oder eine mangelhafte Schädlingskontrolle.
Grundsätzlich aber lobt Kai Wiedemann die Betriebe im Vogtlandkreis: "Sie geben sich große Mühe bei der Einhaltung einer guten Lebensmittelpraxis. Das ist gut so."
Wenn Bürger verdorbenes Essen finden, sollen sie sich erst an den Händler wenden. Fruchtet die Reklamation nicht, Meldung ans LÜVA. Die Zahl der Beschwerden halbierte sich im ersten Halbjahr von 30 (2021) auf 15.
Die Beschwerden haben es in sich: Lebensmittel mit neuer Farbe, Erbrechen nach dem Essen, Schädlinge, Ware stinkt. Aber auch Verbraucher können zu einem gesunden Essen beitragen, sagt das LÜVA - mit ausreichender Kühlung, Hygiene für Geflügelfleisch und dem richtigen Erhitzen von Grillfleisch.
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