13,5 Millionen Euro! Sanierung von sächsischem Rathaus wird deutlich teurer als geplant

Plauen - Die Sanierung des Nord-Westflügels am Rathaus Plauen (Vogtland) geht auf die Zielgeraden zu - nach einem Marathon aus Mängeln und Verzögerungen. Ursprünglich sollte der markante Neubau aus dem Jahr 1976 bereits im zweiten Quartal 2022 fertig sein.

Der Ratssaal aus DDR-Zeiten wird ebenfalls saniert.
Der Ratssaal aus DDR-Zeiten wird ebenfalls saniert.  © Ellen Liebner

Keine 9,95 Millionen Euro Baukosten mehr, wie noch vor vier Jahren gedacht. Auch keine 12,4 Millionen mehr. "Zum jetzigen Zeitpunkt rechnet der Eigenbetrieb GAV der Stadt Plauen für Sanierung und Umbau des Nord-West-Flügels mit Gesamtkosten von zirka 13,5 Millionen Euro", teilt Peter vom Hagen, Leiter Gebäude/Anlagenverwaltung, auf Anfrage mit.

Grund seien unter anderem "Materialknappheit infolge gestörter Lieferketten und Knappheit von geeignetem Fachpersonal, welche durch vorangegangene Quarantäneregeln noch verschärft wurden". Zu allem Überfluss liefen einige Verträge mit beteiligten Baufirmen aus.

"Nachfolgend gestaltete es sich äußerst schwierig, den weiteren Bauablauf kontinuierlich zu organisieren. Lieferengpässe bei Haustechnik und Elektro führten zu erheblichen Verzögerungen der nachfolgenden Ausbaugewerke wie Trockenbau und Bodenbelag", so vom Hagen weiter.

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Ein hoher Krankenstand bei den Ausführungsfirmen habe die Probleme zusätzlich verschärft. Aktuell rechne die Bauleitung mit einer voraussichtlichen Fertigstellung der Baumaßnahmen im September.

Das imposante Foyer vorm Ratssaal: Im Inneren des Rathauses ist noch viel zu tun. Die Fertigstellung hat sich um mehr als ein Jahr verzögert.
Das imposante Foyer vorm Ratssaal: Im Inneren des Rathauses ist noch viel zu tun. Die Fertigstellung hat sich um mehr als ein Jahr verzögert.  © Ellen Liebner

Neubauteil des Rathauses Plauen stammt aus den Jahren 1975/76

Die markante Glasfassade entstand 1975/76.
Die markante Glasfassade entstand 1975/76.  © Ellen Liebner

Der Neubauteil des Rathauses Plauen stammt aus den Jahren 1975/76. Das für DDR-Verhältnisse gewagte Projekt hat eine schräge Vorhangfassade. Das benachbarte alte Rathaus hat seine Ursprünge im Jahr 1382, brannte aber seither mehrfach ab oder wurde umgebaut.

Voran geht es auch in Sachen Rathaus-Kunst. Restauratoren reparieren die großformatigen Wandverzierungen von Karl-Heinz Adler (1927-2018) und Friedrich Kracht (1925-2007).

Dabei handelt es sich um insgesamt 250 Quadratmeter große gestaltete Flächen aus den Jahren 1975/76. Die ideologiefreien bunten Ornamentwelten drinnen und draußen entstanden aus Granulat und Spezialkleber - ein Verfahren, das die Künstler extra für Plauen austüftelten und sich patentieren ließen.

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Die Bilder im Außenbereich waren noch zu DDR-Zeiten verkleidet worden. Sämtliche Restaurierungsarbeiten sollen bis Frühjahr abgeschlossen sein.

Titelfoto: Ellen Liebner

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