Nach Rücktritt: Mittelsachsen-Landrat Neubauer teilt gegen MP Kretschmer aus!

Dresden/Freiberg - Nach zwei Jahren im Amt hat Mittelsachsen-Landrat Dirk Neubauer (53) vor wenigen Tagen seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der Parteilose reagierte damit auf persönliche Bedrohungen und die politische Stimmung im Freistaat. Nun legt er mit Kritik an MP Michael Kretschmer (49) und seiner CDU nach.

Mittelsachsen-Landrat Dirk Neubauer (53) teilt in einem Zeitungs-Interview gegen MP Kretschmer aus.
Mittelsachsen-Landrat Dirk Neubauer (53) teilt in einem Zeitungs-Interview gegen MP Kretschmer aus.  © Kristin Schmidt

"Wir haben unsere Meinungsbildung dem Stammtisch untergeordnet", sagte Neubauer im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Kretschmer rede mit vielen, das sei richtig. "Aber warum kann er ihnen nicht auch mal sagen: Hier sind wir unterschiedlicher Meinung, hier müssen wir andere Dinge tun, als ihr glaubt?"

Erneuerbarer Strom sei die entscheidende Frage für die Ansiedlung von Unternehmen und für die nächste Generation, warum sie nicht aus der Region weggehen solle. In Neubauers Landkreis scheiterte jedoch ein Solarparkprojekt am Widerstand der CDU.

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"Das sind Torwächter des Stillstands", sagte Neubauer. Es sei um 1000 Hektar Solarenergie gegangen. "Dann kommt die CDU im Kreistag und sagt, sie kann daran nichts Gutes finden. Aus Prinzip."

Dirk Neubauer sieht Änderungsbedarf in der Migrationspolitik

Neubauer übt auch Kritik an der derzeitigen Migrationspolitik. (Symbolfoto)
Neubauer übt auch Kritik an der derzeitigen Migrationspolitik. (Symbolfoto)  © Soeren Stache/dpa

Der Politiker kritisierte auch die Migrationspolitik. Den Unternehmen fehlten die Arbeitskräfte. "Da frage ich: Wo sollen die herkommen? Aus Brandenburg etwa? Aus Bayern?"

Er schlägt vor, Migranten in Arbeit zu bringen, die bereits da sind. "Leider zucken hier viele schon zusammen, wenn jemand bloß anders aussieht", so der 53-Jährige.

Am Dienstag hatte Neubauer seinen Rücktritt angekündigt. Er war 2022 gewählt worden. Seine Amtszeit wäre noch bis 2029 gelaufen.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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