Nach "Eugenik"-Aussagen: Kassenärzte feuern ihren Chef

Dresden - Heckemann gefeuert! Der Vorstands-Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden. Freiwillig zurücktreten wollte er nicht.

"Zerrüttetes Verhältnis": Kassenärztechef Klaus Heckemann (67) musste nach 20 Jahren im Amt gehen.
"Zerrüttetes Verhältnis": Kassenärztechef Klaus Heckemann (67) musste nach 20 Jahren im Amt gehen.  © DPA/Robert Michael

Das Vertrauensverhältnis sei nachhaltig gestört, teilte Stefan Windau (64), Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Sachsen, mit.

Zuvor hatten auf einer Sondersitzung am Dienstag 28 der 37 anwesenden Teilnehmer für die Abwahl Heckemanns gestimmt. Nur 20 Stimmen wären erforderlich gewesen.

Damit stolperte Klaus Heckemann (67) nach 20 Jahren im Amt über seine eigenen Äußerungen im Editorial der aktuellen KVS-Mitteilungen. Darin hatte der Arzt im Zusammenhang mit gendiagnostischen Untersuchungen von einer "Eugenik in ihrem besten und humansten Sinn" geschrieben.

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Der Begriff der Eugenik wurde unter den Nazis verwendet, um Maßnahmen zur Rassenhygiene zu rechtfertigen.

Ärger bei der KVS: Sylvia Krug übernimmt

Bis die Nachfolgeregelung greift, übernimmt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Sylvia Krug (66) den Posten.
Bis die Nachfolgeregelung greift, übernimmt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Sylvia Krug (66) den Posten.  © Norbert Neumann

Das löste freilich aktuell einen Sturm der Entrüstung aus, der bundesweit Wellen schlug.

Bis eine Nachfolgeregelung greift, springt Sylvia Krug (66), stellvertretende Vorstandsvorsitzende, in die entstandene Lücke.

Die KVS repräsentiert alle Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten, die in der vertragsärztlichen Versorgung in Sachsen tätig sind.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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