Museums-Unterricht, digitales Lernen, E-Campus: So stellt sich Piwarz Sachsens Schule der Zukunft vor

Dresden - Mehr Zukunftskompetenzen, weniger Faktenwissen: Mit laufend angepassten Lehrplänen, einem Globalbudget für Schulen und mehr Eigenverantwortung für Schüler und Lehrer will das sächsische Kultusministerium auf die Herausforderungen im Bildungssystem reagieren.

Soll 2030 selbstverständlich sein - digitales Lernen und Hybridunterricht.
Soll 2030 selbstverständlich sein - digitales Lernen und Hybridunterricht.  © picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Damit Sachsen bei Bildungsvergleichen auch künftig an der Spitze bleibt "oder wieder dahin vorstoßen kann", sollen in den nächsten sechs Jahren insgesamt 64 Maßnahmen umgesetzt werden. Das sagte Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) bei der Vorstellung der Gesamtstrategie.

Dazu soll das selbst organisierte Lernen mehr Raum erhalten und der Lebensweltbezug größer werden, etwa indem der Unterricht aus der Schule in Museen oder Unternehmen hineindiffundiert.

Laut Projektleiter Matthias Böhme (48) wird der fächerverbindende Unterricht mit bis zu sechs Wochenstunden verpflichtend.

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Multiprofessionelle Teams aus Schulsozialarbeitern, Schulassistenzen oder Praxisberatern sollen den Lehrern noch zielgerichteter als bisher den Rücken freihalten.

Schulen erhalten ein Globalbudget, damit die Nutzung der neuen Freiräume nicht an der fehlenden Finanzierung scheitert. Für Lehrer wird ein E-Campus eingerichtet mit Weiterbildungsmöglichkeiten unabhängig von Ort und Zeit. Digitaler Unterricht soll selbstverständlich werden, eigene Geräte mitzubringen nach bestimmten Vorgaben möglich sein.

Durchgefallen ist der Vorschlag, Schulurlaub statt Ferien einzuführen.

Künftig sollen sich Lehrerinnen und Lehrer noch stärker auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können und von "multiprofessionellen Teams" unterstützt werden, von Schulsozialarbeitern etwa.
Künftig sollen sich Lehrerinnen und Lehrer noch stärker auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können und von "multiprofessionellen Teams" unterstützt werden, von Schulsozialarbeitern etwa.  © picture alliance/dpa/Jan Woitas

Benotung in Sachsen ändert sich nicht!

Ein Ziel: Unterricht nach draußen verlagern, in Museen oder in Unternehmen etwa.
Ein Ziel: Unterricht nach draußen verlagern, in Museen oder in Unternehmen etwa.  © Uwe Meinhold

Etwas ändert sich nicht: Die Benotung mit den Ziffernnoten von 1 bis 6 bleibt ebenso erhalten wie die viel diskutierten Kopfnoten für Verhalten und Mitarbeit.

Allerdings dürfen Grundschulen für Fächer jenseits der Kombination Mathe-Deutsch-Sachkunde, alle anderen Schulen bei Kopfnoten eigene Bewertungssysteme entwickeln.

Laut Piwarz sollen die Schulen das kommende Schuljahr zur Orientierung nutzen, dann ab 2025/26 mit der Umsetzung beginnen.

Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU).
Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU).  © Norbert Neumann

Mehr dazu erfahrt Ihr unter bildungsland2030.sachsen.de/finale-strategie-3976.html.

Titelfoto: Bildmontage: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt, Norbert Neumann

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