Mobbing an Sachsens Schulen: Krankenkasse und Landesamt starten Präventionsprojekt
Dresden - Mobbing ist auch an Sachsens Schulen Alltag. Kurz vor dem Schulbeginn in einer Woche haben die Techniker Krankenkasse (TKK) und das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) nun ein Präventionsprojekt gestartet.
Ein paar Schüler einer 5. Klasse verabreden sich nach der Schule immer mal wieder zu einem Onlinespiel. Ein Mädchen wird wiederholt nicht eingeladen, sogar gesperrt.
Auf der Kommunikationsplattform der Spieleseite gibt es hämische Kommentare. Passiert ist das Ganze an seiner Schule in Leipzig, erzählt Klassenlehrer Aaron Winges (32). Er hat eingegriffen, Einzelgespräche mit den Betroffenen geführt, mit den Eltern.
Winges wusste, was zu tun ist. Im vergangenen Jahr war seine Schule Pilotprojekt im Freistaat für das Präventionsprogramm "Gemeinsam Klasse sein" von TKK und LaSuB mit einem einführenden Film, Rollenspielen, Gruppenarbeiten und weiteren Tools.
Bis zu fünf Projekttagen können Lehrer so gestalten. Auch die Eltern werden einbezogen.
Bundesweit sind knapp 17 Prozent der Schüler allein von Cybermobbing betroffen, 2017 waren es noch 12,7 Prozent, im ersten Corona-Jahr 2020 schon 17,3 Prozent.
Jeder fünfte Mobber war selbst schon Opfer
Jeder fünfte Täter war bereits selbst Opfer. "Wir können als Amt nur Hilfestellungen geben. Handeln müssen die Lehrerinnen und Lehrer vor Ort", sagt LaSuB-Präsident Ralf Berger (61).
Wenn das Ganze funktioniere, habe auch die Krankenkasse etwas davon, begründet TKK-Sachsen-Geschäftsführer Alexander Krauß (47) die Initiative zu dem Projekt. Die Therapie, die gar nicht erst erforderlich ist, ist immer die beste - und die günstigste.
Infos: gemeinsam-klasse-sein.de; anmelden: kathrin.peters@lasub.smk.sachsen.de
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