Mit Steinen und Flaschen: Neonazis greifen Regionalzug in Sachsen an

Zwickau/Glauchau/Chemnitz - Brutaler 1. Mai in Westsachsen. Die rechtsextremistische Splitterpartei Der III. Weg hatte zur Großdemo in Zwickau aufgerufen. Ärger gab es an den Bahnhöfen in Chemnitz und Glauchau. Rechte Krawallmacher warfen Steine auf einen Regionalzug mit linken Demonstranten. Es gab viele Festnahmen.

Rechtsextremisten griffen am Glauchauer Bahnhof einen Zug mit Gegendemonstranten an, zeigten auch den Hitlergruß.
Rechtsextremisten griffen am Glauchauer Bahnhof einen Zug mit Gegendemonstranten an, zeigten auch den Hitlergruß.  © Montage: News5

Dutzende Rechte holte die Bundespolizei in Chemnitz nach Verbalattacken gegen Linke aus dem Regionalzug 30.

Daraufhin hätten Anhänger des III. Weg den Zug mit Flaschen beworfen, sagten Zeugen.

Die Bundespolizei verwies 50 Rechte des Zuges.40 Minuten später lauerten zahlreiche Rechte im Glauchauer Bahnhof auf den Zug mit den Linken. Es kam erneut zur Gewalt. Angreifer schlugen auf den Zug, warfen Steine, zeigten den Hitlergruss. Drei Rechte wurden verletzt.

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Die Polizei ließ sich die Krawalle nicht bieten, nahm 36 Angreifer vorläufig fest.

Jetzt wird ermittelt. Grünen-Landtagsabgeordnete Kathleen Kuhfuß (42): "Das waren unterirdische Krawalle."


Nur rund 240 Teilnehmer brachte der III. Weg in Zwickau auf die Straße. Der Gegenprotest war zahlenmäßig überlegen.
Nur rund 240 Teilnehmer brachte der III. Weg in Zwickau auf die Straße. Der Gegenprotest war zahlenmäßig überlegen.  © dpa/Sebastian Willnow
Antifa-Aktivisten versperrten den rechten Demonstranten mit einer Sitzblockaden den Weg ins Zwickauer Zentrum.
Antifa-Aktivisten versperrten den rechten Demonstranten mit einer Sitzblockaden den Weg ins Zwickauer Zentrum.  © Bernd Rippert
Die Rechtsextremen marschierten an Protestplakaten vorbei.
Die Rechtsextremen marschierten an Protestplakaten vorbei.  © DPA / Sebastian Willnow

III. Weg klagte vor dem Verwaltungsgericht: Viele Auflagen blieben bestehen

Die erste Attacke gegen den Regionalzug landeten Rechte am Chemnitzer Hauptbahnhof. Polizei und Rettungsdienste waren schnell zur Stelle.
Die erste Attacke gegen den Regionalzug landeten Rechte am Chemnitzer Hauptbahnhof. Polizei und Rettungsdienste waren schnell zur Stelle.  © Haertelpress

Durch „das schnelle Eingreifen der Polizei" konnten wir die Krawallmacher feststellen, so Polizeipräsident Lutz Rodig (58).

Der Zugverkehr blieb eine Stunde lang gesperrt.

Auch durch diese Schlappen an den Bahnhöfen verfehlte der III. Weg seine Ziele in Zwickau deutlich. Statt der erwarteten 500 bis 600 Teilnehmer um 11 Uhr kamen nur 240 Rechte ab 12.30 Uhr auf den Neumarkt.

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Damit waren die Rechten ihren Gegendemonstranten am Schwanenteich zahlenmäßig klar unterlegen (850). Trotz Klage des III.Weg vor dem Verwaltungsgericht blieben viele Auflagen des Landkreises Zwickau bestehen.

Uniformierung und Gleichschritt blieben den Rechtsextremisten verboten.

Lutz Rodig, der die gesamte Demo überwachte, war am Ende froh: "Der geringere Zulauf hat uns die Arbeit leichter gemacht."

1100 Polizisten aus sechs Bundesländern sowie der Bundespolizei waren im Einsatz.Schließlich verhinderte eine Blockade der Antifa sogar, dass die Rechten durch die Innenstadt marschieren konnten. Stadtsprecher Mathias Merz (50): "Danke, dass so viele engagierte Menschen zeigten, dass Zwickau bunt und weltoffen ist."

Titelfoto: Montage: News5

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