Mit Schnelltriebwagen: DDR-ICE wird wieder flott gemacht
Görlitz - Comeback für den ICE des Ostens: 20 Jahre nach seiner Ausmusterung soll einer der legendären Prestige-Züge der DDR-Bahn wieder durch die Landschaft rollen. Und das schon ziemlich bald.
Die Schnelltriebwagen mit der Bezeichnung VT 18.16 waren einst der ganze Stolz der Reichsbahn.
Ein Exemplar wollen Eisenbahnfans nun restaurieren und wieder fahrtüchtig machen. Eine Heidenarbeit. Deshalb hat Initiator Gunnar Kloß (55) vom SVT Görlitz gleich 80 (!) aktive Mithelfer. Ihr Ziel: Im März 2023 soll der ehemalige internationale Reisezug zurück auf der Schiene sein - genau 60 Jahre nach der Vorstellung des Prototyps auf der Leipziger Messe.
Was noch fehlt, ist: Geld. Die geschätzten Kosten liegen bei immerhin vier Millionen Euro. Die Enthusiasten setzen auf finanzielle Unterstützung der Länder, des Bundes und der EU. "Wir wollen auch Spenden sammeln", sagt Kloß.
Dafür steht der 100 Meter lange Zug an diesem Wochenende für 36 Stunden im Mittelpunkt. 15 Sportler wollen insgesamt etwa 300 Kilometer laufen. Mit Hilfe von Sponsoren sollen 40 Euro pro Kilometer zusammenkommen, um defekte Batterien und die Heizung des Zuges instandzusetzen.
Der Nobelzug der Deutschen Reichsbahn wurde vor allem durch den Einsatz des Schnelltriebwagens der später SVT 175 bezeichneten Baureihe zur Legende. In den 1960er Jahren stellte der Waggonbau Görlitz acht davon her.
Kloß: "Die Namen, die schnittige und visionäre Form und 160 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit machten die Züge damals zum Stolz der Reichsbahn und vieler Eisenbahnfreunde in der DDR".
Für weitere Unterstützung: www.svt-görlitz.de
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert