Minister Duligs heißeste Etappe in Indien: Gießerei-Besuch bei 50 Grad

Coimbatore - Wo ist es noch heißer als auf den Straßen der südindischen Stadt Coimbatore? In einer lokalen Gießerei! Genau so eine besichtigte die sächsische Wirtschaftsdelegation an ihrem dritten Tag im Bundesstadt Tamil Nadu.

Dr. S. Chandrasekar (68) ist Direktor bei der Roots Group of Companies. Er freute sich riesig, als Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD) ihm zeigte, wie TAG24 in Deutschland über den Besuch der Delegation in Indien berichtet.
Dr. S. Chandrasekar (68) ist Direktor bei der Roots Group of Companies. Er freute sich riesig, als Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD) ihm zeigte, wie TAG24 in Deutschland über den Besuch der Delegation in Indien berichtet.  © SMWA/Kristin Schmidt

In dem Werk von Magna Elektro Castings Ltd. (produziert bis zu zwei Tonnen schwere Gussteile) schwitzten die Sachsen bei gefühlten 50 Grad Celsius.

Eine besonders saubere Sache war danach der Anschlusstermin bei der Roots Group of Companies (insgesamt über 4000 Beschäftigte). Sie ist unter anderem Marktführer für industrielle und kommunale Reinigungsmaschinen.

Über einen roten Teppich vorbei an zwei Gardisten führte man dort Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD) sowie die mitgereisten Unternehmer und Wirtschaftsförderer in die Fabrik.

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Mit dabei sind auch Janett Krätzschmar-König (43) und Julia van Wickeren (32) von der Dresdner Firma intap. Die beiden haben ernste Absichten und machen auf diesem Trip keinen Hehl daraus. "#HalloIndia - Grab your German Job!" (übersetzt: Hallo Indien - Schnapp dir deinen deutschen Job) steht auf den Stofftaschen, die sie lässig über ihren Schultern tragen.

"Wir sind hier, um IT-Experten und hoch qualifizierte Ingenieure für sächsische Firmen anzusprechen und anzuwerben", erklärt Janett Krätzschmar-König.

Janett und Julia suchen in Indien nach Fachkräften für Sachsen

Janett Krätzschmar-König (43) und Julia van Wickeren (32) von der Dresdner Firma intap sind in Indien auf Personalsuche - im Auftrag von sächsischen Firmen. Sie sagen, dass sich der Bedarf an IT-Spezialisten und Ingenieuren dynamisch entwickelt.
Janett Krätzschmar-König (43) und Julia van Wickeren (32) von der Dresdner Firma intap sind in Indien auf Personalsuche - im Auftrag von sächsischen Firmen. Sie sagen, dass sich der Bedarf an IT-Spezialisten und Ingenieuren dynamisch entwickelt.  © SMWA/Kristin Schmidt

Sie gründete 2017 das Unternehmen mit, das sich auf Personaldienstleistungen und die Rekrutierung von Akademikern im Ausland (Schwerpunkt Indien) spezialisiert hat.

Ihre Kunden suchen in der Regel Experten (Jahresgehalt: ab 50.000 Euro aufwärts), die auf dem deutschen Arbeitsmarkt heiß begehrt und kaum noch zu finden sind.

Der Subkontinent ist für intap eine Art "Goldmine". "Hier gibt es viele tolle Talente im Bereich IT oder Halbleitertechnik, die bereit sind, sich jenseits ihrer Heimat Karrieren aufzubauen", sagt Krätzschmar-König. Sie und ihr Team sorgen dafür, dass die deutschen Jobofferten in Indien publik werden.

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Dafür nutzen sie Internet-Plattformen und kreieren digitale Kampagnen für den Industrie-Standort Sachsen. Ihr Service umfasst die komplette Bewerberbetreuung bis hin zur Unterschrift des Arbeitsvertrages.

"Sachsen war bislang in Indien kaum bekannt. Das ändert sich gerade, seit der Chiphersteller TSMC angekündigt hat, sich in Dresden ansiedeln zu wollen", so die Geschäftsführerin.

Ein indischer Monteur schraubt bei Roots eine Kehr- und Wischmaschine zusammen. Das erste Erfolgsprodukt des Konzerns war eine Hupe.
Ein indischer Monteur schraubt bei Roots eine Kehr- und Wischmaschine zusammen. Das erste Erfolgsprodukt des Konzerns war eine Hupe.  © SMWA/Kristin Schmidt
Ein Hindutempel am Straßenrand in Coimbatore.
Ein Hindutempel am Straßenrand in Coimbatore.  © SMWA/Kristin Schmidt

Das macht es schwer, Fachkräfte nach Sachsen zu lotsen

Ist es leicht, die viel beschriebenen "Computer-Inder" für Sachsen zu gewinnen? "Nein. Wir stehen beim Kampf um die besten Köpfe im internationalen Wettbewerb", sagt Krätzschmar-König.

"Die Gehälter, die in Sachsen gezahlt werden, sind allerdings niedrig. Das macht es nicht leicht, Experten zu binden. Zudem sind die Visa-Angelegenheiten sehr bürokratisch. Ich hoffe, das ändert sich bald. Für unsere Kunden wäre das eine echt frohe Botschaft."

Titelfoto: Montage: SMWA/Kristin Schmidt (2)

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