Millionenteure Forschungs-Brücke in Bautzen soll künftig Einstürze verhindern

Bautzen - Lernen von der Carolabrücke? Mit einem Forschungsprojekt wollen Forscher digitale Lösungsansätze zur Zustandsbewertung von Brücken entwickeln.

45 Meter lang ist die Versuchsbrücke in Bautzen. Mithilfe eines digitalen Zwillings soll der Zustand von Brücken künftig besser bewertet werden können.
45 Meter lang ist die Versuchsbrücke in Bautzen. Mithilfe eines digitalen Zwillings soll der Zustand von Brücken künftig besser bewertet werden können.  © dpa/Sebastian Kahnert

openLAB nennt sich das Projekt, das vom Bundesverkehrsministerium innerhalb des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) gefördert wird.

Vier Millionen Euro steckt das Ministerium in die Entwicklung. Noch-Bundesverkehrsminister Volker Wissing (54, parteilos), kam am Dienstag persönlich zum Projektstart nach Bautzen.

Laut dem sächsischen Infrastrukturministerium wird damit Brückengeschichte geschrieben. Kernstück ist eine 45 Meter lange Forschungsbrücke.

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Mit ihrer Hilfe soll ein digitaler Brückenzwilling geschaffen werden, um mit den gewonnenen Daten neue Lösungsansätze zur Zustandsbewertung von Brücken zu entwickeln. Entscheidend sei das frühzeitige Erkennen von Schäden der Bausubstanz, hieß es.

Infrastrukturministerin spricht von neuem Zeitalter

Gäste bei der feierlichen Eröffnung der Anlage waren auch Ursula Staudinger (65), Rektorin der TU Dresden, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (54, parteilos) und "Brücken-Professor" Steffen Marx (55, v.l.).
Gäste bei der feierlichen Eröffnung der Anlage waren auch Ursula Staudinger (65), Rektorin der TU Dresden, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (54, parteilos) und "Brücken-Professor" Steffen Marx (55, v.l.).  © dpa/Sebastian Kahnert

"Das openLab eröffnet uns eine großartige Chance zur richtigen Zeit, denn in Sachsen merken wir gerade, wie wichtig eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist", sagte Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (60).

In der Nacht des 11. September 2024 war in Dresden ein Teil der Carolabrücke eingestürzt. Mit der Straßenbrücke entlang der B172 bei Bad Schandau steht aktuell der Bestand einer weiteren Elbbrücke infrage.

Bei dem neuen Projekt gehe es um Innovationsgeist, Spitzenforschung, Zukunftsfähigkeit, aber vor allem um mehr Sicherheit, sagte Kraushaar.

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"Mit dem Brückenzwilling legen wir am heutigen Tag den Startschuss für ein neues Zeitalter sächsischer Brücken, das deutschlandweit Impulse setzen kann", sagte die Ministerin.

Beteiligt ist auch der Dresdner TU-Professor und Brückenexperte Steffen Marx (55). Zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen haben laut Ministerium bereits ihr Interesse bekundet, das einzigartige Bauwerk zu testen.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert (2)

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