Milliardenschwere Forschung: Weltraum-Teleskop im Oberlausitzer Granit
Bautzen/Delitzsch - Jetzt ist es offiziell: Zwei große Forschungszentren kommen in Sachsens Kohle-Regionen. Astrophysiker sollen in der Lausitz das All erforschen, während Chemiker im Mitteldeutschen Revier an einer nachhaltigen Wirtschaft tüfteln. Das soll die Weichen für den Weg aus der Kohle stellen.
Die beiden Großforschungszentren zählen zu den größten Strukturwandel-Projekten. Alleine vom Bund fließen dafür bis 2038 insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Der Bund und die beiden Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt haben aus sechs Bewerbern ausgewählt.
In der sächsischen Lausitz soll das "Deutsche Forschungszentrum für Astrophysik" (DZA) entstehen. Die Forscher wollen im Oberlausitzer Granit ein Weltraum-Teleskop errichten, außerdem soll das Zentrum astrophysische Daten aus der ganzen Welt bündeln.
Als Standorte sind Görlitz und die Umgebung von Bautzen im Gespräch. Das "Center for the Transformation of Chemistry" (CTC) ist in Delitzsch geplant, nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Das CTC soll nachhaltige Chemie entwickeln, die auf nachwachsende Rohstoffe baut.
"Hier entsteht etwas ganz Neues", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) gestern. Das Astrophysik-Zentrum bietet ihm zufolge 1000 bis 1500 Arbeitsplätze. Vor allem würde die Wirtschaft von der Forschung profitieren, Firmen könnten sich ansiedeln.
Auch im Kreis Bautzen herrscht Freude. Landrat Udo Witschas (51, CDU): "Wir bieten hier unsere volle Unterstützung an und werden alles tun, damit das Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann."
Titelfoto: Monage: dpa/Wolfgang Kumm, dpa/ESO/M. Kornmesser