Meißen feiert Jubiläum: Das sind die 5 interessantesten Porzellan-Kunstwerke!
Meißen - Zum zehnten Geburtstag der "Meissen Porzellan Stiftung" schenkt sich diese die Jubiläumsausstellung "Maladie 2.0", die bis Februar 2026 im Museum der Porzellanmanufaktur Meißen zu sehen ist.
Das heute wenig gebräuchliche Wort "Maladie" bezeichnete zu Zeiten August des Starken eine Krankheit. Als solche sah der Monarch seine grenzenlose Sehnsucht nach dem weißen Gold. Bis heute ist niemand vor der Leidenschaft des Sammlers gefeit - erst recht nicht nach Besuch der Ausstellung (täglich 9/10-17 Uhr). TAG24 stellt die fünf interessantesten Kunstwerke der vor.
"König" und "Königin" aus dem Jahr 1979 von Olaf Fieber

Stiftungs-Chefin Anja Weidemann (49) und Manufakturchef Tillmann Blaschke (62) halten "König" und "Königin" aus dem Jahr 1979 von Olaf Fieber (58) in Händen.
Der Kunst- und Kulturpreisträger der Stadt Meißen eröffnete 2006 sein eigenes Atelier in der Stadt, ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Weißer Elefant" und rief 2015 die Porzellanbiennale mit ins Leben.
Von Thukral & Tagra gestaltete historische Formen, verziert mit goldenen "Tröten"

Das indische Künstler-Duo Thukral & Tagra schuf 2012 drei große vasenähnliche Objekte auf Tischen - historische Formen bestückt mit goldenen "Tröten".
"Das sind Gießtrichter, die zur Herstellung von Objekten wie Weihnachtsbaumkugeln benötigt werden, aber abgeschnitten werden", erklärt Kuratorin Susanne Bochmann (49).
Die "Tulpenvase" von Gudrun Gaube kombiniert Blaumalerei mit asiatischen Motiven

Die große "Tulpenvase" für zehn Blumen von Gudrun Gaube (73) verbindet Blaumalerei mit asiatischen Motiven und spielt auf den Tulpenrausch um 1630 in den Niederlanden an. Tulpenzwiebeln wurden als Spekulationsobjekte zu astronomischen Preisen gehandelt.
Als anno 1637 über Nacht der Markt einbrach, waren viele "Anleger" ruiniert.
Olaf Stoy gestaltete Schafe und einen Wolf als Wandmasken

Drei weiße Schafe (in Porzellan) und einen Wolf (in Böttgersteinzeug) gestaltete Olaf Stoy (65) zwischen 2018 und 2022 als Wandmasken - ganz in der Tradition von Tierbildhauer und Porzellangestalter Max Esser (1885-1945) in den Goldenen Zwanzigern.
Essers braune Masken (u.a. Tiger, Pavian) aus Böttgersteinzeug sind in der Dauerausstellung zu sehen.
Meerestiere aus Porzellan, geschaffen von Maximilian Hagstotz

Unglaublich fragil sind die Bewohner der Ozeane, die Maximilian Hagstotz (32) aus Porzellan erschafft.
Der von Jörg Danielczyk ausgebildete Meißener Plastiker beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Rochen, Feuerfisch und Quallen. Seine Meerestiere erweitern die Manufaktur-Tradition, die vor fast 300 Jahren von Johann Joachim Kaendler (1706-75) begründet wurde.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch