Mehr Vollzeit statt Teilzeit? Das würde Lücken in Sachsen stopfen

Dresden - Würden Teilzeitbeschäftigte in Sachsen länger arbeiten, könnte so im besten Fall ein Potenzial von über 70.000 Arbeitskräften generiert werden. Das besagt zumindest eine neue Studie.

Gleichstellungsministerin Katja Meier (45, Grüne): "Viele Frauen wollen mehr arbeiten."  © Norbert Neumann

Mehr als 50 Prozent der insgesamt 542 Befragten arbeiten freiwillig in Teilzeit, heißt es in der Studie im Auftrag des Gleichstellungsministeriums, die am Mittwoch in Dresden vorgestellt wurde.

Zwei Drittel der Frauen und fast die Hälfte der Männer nannten eine gute Work-Life-Balance als einen der Gründe. 22 Prozent jedoch wünschten sich längere Arbeitszeiten, was ihnen aber verwehrt werde. Damit könnten laut Studie zwischen 10.100 und im besten Fall 73.000 sogenannte Vollzeitäquivalente oder volle 40-Stunden-Arbeitsplätze realisiert werden.

Gleichstellungsministerin Katja Meier (45, Grüne): "Viele Frauen wollen mehr arbeiten. Aktuell hindern sie mangelhafte Rahmenbedingungen daran." So gab etwa ein Drittel der Befragten an, mehr arbeiten zu wollen, wenn ihre Arbeit weniger belastend wäre.

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Einige dieser Bedingungen lassen sich ändern. Dazu macht die Studie Handlungsvorschläge wie etwa die Abschaffung der Steuerfreiheit von Minijobs oder eine Reform des Ehegattensplittings.

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Typischer Teilzeitjob: Kassieren an der Supermarktkasse. (Symbolfoto)  © imago/photothek

Nach den aktuellen Zahlen der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit waren im März dieses Jahres im Freistaat 557.300 Menschen in Teilzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt (Vollzeit: 1,08 Mio.).

Damit liegt Sachsen (33,5 Prozent) im Bundesländervergleich nach Berlin (34,3) und gemeinsam mit Schleswig-Holstein auf Platz zwei.

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