Mehr Toleranz! Sachsens Polizei verpasst sich neues Leitbild

Dresden - Anderthalb Jahre auf der Suche nach sich selbst: In einem mehrstufigen Prozess hat sich Sachsens Polizei ein neues Leitbild gegeben. Am gestrigen Mittwoch nun wurde es der Öffentlichkeit präsentiert, allerdings wird damit gerechnet, dass es bis zu zehn Jahre dauert, bevor es auch gelebte Organisationskultur wird.

Andreas Goecke (42, v.l.), Thomas Ziegert (42) und Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) präsentierten das neue Leitbild der Polizei.
Andreas Goecke (42, v.l.), Thomas Ziegert (42) und Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) präsentierten das neue Leitbild der Polizei.  © Thomas Türpe

Professionalität, Toleranz und Verantwortung: Das sind die zentralen Werte der Polizei. "Das ist der Grundkonsens, auf den sich alle Polizisten geeinigt haben!", sagt Andreas Goecke (42), der die Methodik des Leitbilds mitentwickelt hat. "Unsere roten Linien." Die Grundidee sei in der Polizeiführung entstanden, dann habe man auf breitestmögliche Beteiligung gesetzt.

Für den Landespolizeipräsidenten war das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit wichtig, wobei die Toleranz ins Spiel kommt: "Eine Gesellschaft, die Freiheit schaffen will, braucht Toleranz", sagt Jörg Kubiessa (59). Das hieße aber nicht, dass die Polizei jetzt am Blitzer ein Auge zudrücken soll.

Diese Grundwerte sollen sowohl bei der Einstellung als auch bei Aus- und Fortbildung eine Rolle spielen und Schritt für Schritt auch die Streifenwagen zieren.

"In sieben bis zehn Jahren wird das in der Polizei gelebte Organisationskultur", so Thomas Ziegert (42), der sich mit der Umsetzung beschäftigt. "Auch in der Einsatzvor- und -nachbereitung wird das Leitbild zukünftig eine Rolle spielen."

Titelfoto: Thomas Türpe

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