Dresden - Wahlkampf scheint immer mehr wörtlich genommen zu werden: Im Wahljahr 2024 schoss die Zahl der Angriffe auf Amts- und Mandatsträger nochmals in die Höhe. Das ergab eine Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linken.
Ein Fall sorgte bundesweit für Entsetzen: Im Mai schlugen junge Rechtsextremisten den Europaabgeordneten Matthias Ecke (41, SPD) beim Plakatieren krankenhausreif - ein besonders drastisches Beispiel.
Insgesamt 710 solcher Straftaten gab es nach vorläufigen Zahlen des Innenministeriums. Im Vorjahr waren es insgesamt 613.
108 dieser Taten richteten sich gegen Mandatsträger aus Landtag, Kommunen und Bundestag, im Vorjahr waren es 77. Die Übergriffe auf Amtsträger gingen zumindest etwas von 302 auf 274 zurück.
Dass dahinter eine politische Motivation steckt, ergibt sich daraus, dass auch Parteieinrichtungen Ziel von Straftaten werden.
So werden bei Büros die Scheiben eingeworfen oder die Fassaden beschmiert. 83-mal kam es in Sachsen im vergangenen Jahr zu solchen Taten. Eine Aufschlüsselung nach Motivlage soll erst im Laufe des Jahres erfolgen.