Mehr als 20 Jahre nach Überflutung: Hier entsteht eine Hochwasserschutz-Anlage
Döbeln - In Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) startet in dieser Woche der nächste Bauabschnitt beim Hochwasserschutz an der Freiberger Mulde.
Wie die Landestalsperrenverwaltung (LTV) mitteilte, geht es zunächst mit den bauvorbereitenden Arbeiten los, bevor dann im Herbst im Bereich der Wappenhenschanlage zwischen der Schiffsbrücke und der Brücke Schillerstraße gebaut wird. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2024 dauern.
"Die Wappenhenschanlage ist Teil der neuen Hochwasserschutzanlage für Döbeln. Dieser Abschnitt wird rund 10 Millionen Euro kosten. Das Projekt wird kofinanziert durch die Europäische Union und mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes", so ein Sprecher der LTV und weiter heißt es in der Mitteilung: "Begonnen wird mit den vorbereitenden Arbeiten wie Baustelleneinrichtung, Verkehrssicherung, Baufeldfreimachung, Verlegung verschiedener Medien in der Sörmitzer Straße und die Errichtung einer Arbeitsebene als Steinschüttung in der Freiberger Mulde."
Wenn diese Maßnahmen abgeschlossen sind, wird auf einer Länge von rund 200 Metern eine Hochwasserschutzwand gebaut. Als Verschlusselement wird ein 3,30 Meter breites und 1,80 Meter hohes Hochwasserschutztor errichtet. Die Uferbereiche werden erosionssicher umgestaltet.
Wasser stand 2002 teilweise mehr als 3,50 Meter hoch
Während der Bauarbeiten muss die Sörmitzer Straße komplett gesperrt werden. Die Zufahrt zum Klinikum ist aber möglich.
Bereits im Frühjahr wurden auf der Mühlgrabeninsel Sörmitz eine Überflutungsfläche geschaffen und verschiedene Ufergehölze gepflanzt.
Bei dem Hochwasser im August 2002 wurde fast die Hälfte des bebauten Stadtgebiets von Döbeln überschwemmt. Die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,50 Meter unter Wasser. Der Gesamtschaden lag bei rund 150 Millionen Euro.
Bereits 2004 begannen die ersten Vorplanungen für die Hochwasserschutzanlage, die in den vergangenen Jahren abschnittsweise entstanden ist.
Titelfoto: LTV - John-Philipp Müller