Mangel, Verzicht und Scham: Jedes fünfte Kind in Sachsen ist von Armut bedroht

Dresden - Kinder- und Jugendarmut ist in Deutschland noch immer ein großes Problem. Eine Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass in Sachsen jedes fünfte Kind und jeder dritte junge Erwachsene armutsgefährdet ist.

Mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland sind einer Studie zufolge armutsgefährdet. In Sachsen waren 2021 über 130.000 Kinder und rund 87.000 jugendliche betroffen.
Mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland sind einer Studie zufolge armutsgefährdet. In Sachsen waren 2021 über 130.000 Kinder und rund 87.000 jugendliche betroffen.  © picture alliance / dpa

2021 waren demnach 131.705 Kinder (20,3 Prozent) und 87.301 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren (34,9 Prozent) von Armut bedroht, wie aus einer am Donnerstag von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Analyse hervorgeht.

Alleinerziehende und Familien mit mehr als drei Kindern waren der Studie zufolge am stärksten betroffen. "Wer als junger Mensch in Armut aufwächst, leidet täglich unter Mangel, Verzicht und Scham und hat zugleich deutlich schlechtere Zukunftsaussichten", sagte Anette Stein von der Stiftung laut Mitteilung.

Bundesweit gab es 2021 laut Stiftung rund 2,88 Millionen (20,8 Prozent) von Armut bedrohte Kinder. Bei den jungen Erwachsenen waren es 1,55 Millionen (25,4 Prozent).

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Im ostdeutschen Vergleich lag die Quote der armutsgefährdeten jungen Erwachsenen in Sachsen knapp über dem Durchschnitt (32,5 Prozent) - in Westdeutschland waren es dagegen im Schnitt 24,2 Prozent.

Armutsgefährdet: flüchtende Kinder aus der Ukraine

Als armutsgefährdet gelten Kinder und Jugendliche in Familien mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens in Deutschland. Viele dieser jungen Menschen benötigen staatliche Hilfen, um über die Runden zu kommen.

Die Zahlen der Betroffenen sind nach Angaben der Stiftung insgesamt erstmals seit fünf Jahren deutlich gestiegen, weil aus der Ukraine geflüchtete Minderjährige hinzukamen.

Titelfoto: picture alliance / dpa

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