Linke wollten 300 Millionen Euro in Sachsen verteilen: Doch daraus wird wohl nichts

Dresden - Ein Glückspilz, wer Geld auf der Straße findet. Auch Linken-Fraktions-Chef Rico Gebhardt (61) hat welches gefunden. Allerdings auf den Konten des Freistaats. Die 300 Millionen Euro sollten an die Kommunen gehen, findet er. Denkste!
300 Millionen Euro - das kann man tatsächlich als Schatz bezeichnen! Bei einer Kleinen Anfrage tauchten sie plötzlich auf. Aber sie waren genauso schnell wieder verschwunden, wenn man so will, wie sie aufgetaucht waren. (Symbolbild)  © 123rf/fergregory

Das Geld ist im Sondervermögen "Kommunaler Strukturfonds" geparkt, wie Gebhardt aus seiner Kleinen Anfrage an die Staatsregierung folgerte. "Wir schlagen vor, das Geld entsprechend seiner Zweckbestimmung an die Städte, Gemeinden und Landkreise zu überweisen", forderte Gebhard am Freitag.

Tatsächlich nagen die Kommunen im Freistaat am Hungertuch. Bereits für 2023 ermittelte der Sächsische Rechnungshof eine instabile Haushaltslage bei neun von zehn Landkreisen.

Grund: mehr Ausgaben als Einnahmen. Und schon für 2022 hatte das Bundesfinanzministerium für die sächsischen Kommunen den schlechtesten Finanzierungssaldo aller Bundesländer errechnet.

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Im ersten Halbjahr dieses Jahres schließlich war bei den Kommunen ein Defizit von 638 Millionen Euro aufgelaufen.

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Mischa Woitschek will weg von "Rettungspaket zu Rettungspaket"

Linke-Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt (61) wollte, dass das Geld an die Kommunen verteilt wird, aber ...  © imago/Sven Ellger
... Finanzminister Hartmut Vorjohann (61, CDU) hat es bereits ausgegeben.  © dpa/Sebastian Kahnert
SSG-Geschäftsführer Mischa Woitschek (58) pocht auf eine stabilere Finanzausstattung für Sachsens Kommunen.  © Steffen Füssel

Aber: "Die Mittel des Kommunalen Strukturfonds wurden bereits vollständig an die Kommunen ausgezahlt", stellte das Finanzministerium auf Anfrage klar.

Die 300 Millionen Euro lägen in einem anderen, dem Kommunalen Vorsorgefonds.

Das Geld sei dazu da, um die deutlich rückläufigen Finanzzuweisungen des Freistaates im Jahr 2025 teilweise auszugleichen, sagte der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetags (SSG), Mischa Woitschek (58), gegenüber TAG24.

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Zur weiteren Stabilisierung der kommunalen Finanzen forderte er unter anderem eine Nullrunde bei den Tarifverhandlungen für kommunale Beschäftigte. "Es muss ein Ende haben, dass wir uns von Rettungspaket zu Rettungspaket hangeln."

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