Lieber groß denken als immer alles kleinreden ... Auf diesen Feldern ist Sachsen top!

Sachsen - Oft steht Sachsen mit Negativ-Schlagzeilen in der Öffentlichkeit. Dabei genießt der Freistaat in der Welt durchaus einen guten Ruf. Als Land der Denker und Tüftler sind die Sachsen in vielen Bereichen sogar richtig spitze und brauchen ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.

Musik

Zum Semperopernball war die Dresdner Oper gut besucht. Aber auch sonst kommen Musikliebhaber im Freistaat voll auf ihre Kosten.
Zum Semperopernball war die Dresdner Oper gut besucht. Aber auch sonst kommen Musikliebhaber im Freistaat voll auf ihre Kosten.  © Sebastian Kahnert/dpa

Seit etwa 350 Jahren werden in der vogtländischen Region rund um Markneukirchen Musikinstrumente produziert. Im sogenannten Musikwinkel stellen etwa 1300 Handwerker in mehr als 300 Werkstätten alles her, was das Musikerherz begehrt - von Streich- über Zupf- bis hin zu Blas-, Schlag- und sogar Harmonikainstrumenten. Diese werden weltweit von Orchestern, Ensembles und Musikern genutzt.

Doch Sachsen hat noch mehr in Sachen Musik zu bieten: So ist die Staatskapelle Dresden eines der ältesten Orchester (seit 1548).

Noch älter sind die weltbekannten Knabenchöre, der Thomanerchor, der Kreuzchor und die Dresdner Kapellknaben. Zudem wirkten bedeutende Komponisten wie Bach, Wagner, Weber und Schumann im Freistaat.

Luft- und Raumfahrt

Spitze bei Flugzeugen: Die Elbe Flugzeugwerke bei Dresden.
Spitze bei Flugzeugen: Die Elbe Flugzeugwerke bei Dresden.  © IMAGO/HMB-Media

"Die Luft- und Raumfahrt in Sachsen ist eine Schlüsselindustrie der Zukunft", stellte Michael Kretschmer (49, CDU) 2022 fest.

So besteht die Luft- und Raumfahrtbranche schon heute aus etwa 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die rund 7000 Beschäftigte haben und einen Jahresumsatz von zirka 1,4 Milliarden Euro generieren.

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum der Bundesrepublik, hat in Dresden einen Standort und die TU Bergakademie Freiberg bietet neuerdings den einzigartigen Studiengang "Space Resources - Weltraumtechnologien" an, der an das aktuelle Artemis-Programm der NASA gekoppelt ist.

Edeka in Sachsen wird zum Stromerzeuger
Sachsen Edeka in Sachsen wird zum Stromerzeuger

Und nicht zu vergessen: Der erste Deutsche im Weltraum war ein Sachse - Sigmund Jähn (†2019).

Zoo

Der Leipziger Zoo gehört zu den besten in Europa.
Der Leipziger Zoo gehört zu den besten in Europa.  © IMAGO/Pond5 Images

Der viel beachtete britische Zooexperte Anthony Sheridan wählte den Leipziger Zoo in der Kategorie A (über eine Mio. Besucher) zuletzt wiederholt zum zweitbesten Zoo (1. Platz Tiergarten Schönbrunn, Wien) in Europa und damit zum besten in Deutschland.

Damit nicht genug: Mit seinem Konzept vom "Zoo der Zukunft", das artgerechte Tierhaltung und globalen Artenschutz verbindet, konnte der Zoo auch den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 einheimsen.

Wasserstoff

In Zwickau wurde kürzlich Sachsens erster Brennstoffzellen-Lkw der FES GmbH präsentiert.
In Zwickau wurde kürzlich Sachsens erster Brennstoffzellen-Lkw der FES GmbH präsentiert.  © Kristin Schmidt

"Sachsen hat einen signifikanten Beitrag für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft unseres Landes geleistet und ist auf bestem Weg, sich als führender nationaler Akteur für grüne Wasserstofftechnologien zu positionieren", erklärte kürzlich Katherina Reiche (51), Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung.

So kommt Sachsen eine zentrale Rolle bei der Etablierung des neuen Energieträgers zu, auch weil es hierzulande schon eine Reihe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gibt.

Darüber hinaus haben sich über 370 nationale und internationale Akteure in regionalen Netzwerken wie Energy Saxony, HZwo, HYPOS oder dem Innovationscluster "Wasserstoffland Sachsen“ zusammengetan, um die Wasserstoffwirtschaft weiter voranzubringen."

Mikroelektronik

Die neue Bosch-Fabrik im "Silicon Saxony" - Mehrere Milliarden investierte der Konzern in seine neue Halbleiterfabrik.
Die neue Bosch-Fabrik im "Silicon Saxony" - Mehrere Milliarden investierte der Konzern in seine neue Halbleiterfabrik.  © imago/Sylvio Dittrich

Laut Wirtschaftsministerium ist Sachsen mit dem "Silicon Saxony" Europas größter Standort der Mikroelektronik.

Momentan arbeiten in dem Sektor etwa 80.000 Menschen bei zirka 3650 Betrieben, darunter große Player wie Infineon, Bosch, NXP und Globalfoundries. Bis 2030 sollen 20.000 weitere Jobs entstehen. Mit der Ansiedlung des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC, der seine Produktion 2027 in Dresden starten will, werde Sachsen sogar zum fünftgrößten Halbleiterstandort der Welt.

Bereits jetzt soll jeder dritte in der EU hergestellte Chip aus Sachsen kommen.

Künstliche Intelligenz

2022 war Sebastian Gemkow auch bei der Eröffnung des Sächsischen KI-Kompetenzzentrums ScaDS.AI Dresden/Leipzig dabei.
2022 war Sebastian Gemkow auch bei der Eröffnung des Sächsischen KI-Kompetenzzentrums ScaDS.AI Dresden/Leipzig dabei.  © imago/Reiner Zensen

"Es ist unser Ziel, dass Sachsen zu einem der führenden deutschen Forschungs- und Innovationsstandorte für Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2025 wird", sagt Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU).

Ein wichtiger Baustein könnte dabei das neu gestartete Pilotprojekt "GAIn" (Next Generation Al Computing) sein, an dem die TU Dresden gemeinsam mit zwei Münchner Universitäten forscht. "Mit dem Forschungsprojekt GAIn wollen wir Sachsen und Bayern eine internationale Führungsrolle für zentrale Computing-Technologien verschaffen [...]", erklärt Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (46, CDU).

Dass Sachsen IT kann, zeigen die mehr als 23.000 Beschäftigten in etwa 1450 Software-Unternehmen. Bis 2030 soll sich die Zahl der Beschäftigten im IT-Bereich sogar auf bis zu 50.000 verdoppeln.

Life Sciences

Auch das ZRT am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf verfügt über hochmoderne biochemische Laborräume und Anlagen.
Auch das ZRT am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf verfügt über hochmoderne biochemische Laborräume und Anlagen.  © imago/Sylvio Dittrich

Life Sciences oder Biowissenschaften verknüpfen verschiedene Disziplinen miteinander - Biologie, Medizin, aber auch Chemie, Physik, Informatik oder Ingenieurwissenschaften.

Schwerpunktstandorte in Sachsen sind Leipzig und Dresden. Dabei forschen und erwirtschaften mehr als 300 Akteure, davon 230 im Bereich Medizintechnik, mit über 15.000 Beschäftigten im Freistaat rund zwei Milliarden Euro Jahresumsatz.

Schwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Zell- und Gentherapien, Onkologie und Smart Medical-Anwendungen. Zu den Leuchtturmprojekten zählt zum Beispiel das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC).

Titelfoto: Montage: Sebastian Kahnert/dpa, IMAGO/HMB-Media, IMAGO/Pond5 Images, imago/Sylvio Dittrich

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