Leipzig ist die Hochburg: Deshalb werden immer mehr Häuser aus Holz gebaut

Leipzig - Die Holzbauweise ist auf dem Vormarsch in Deutschland, insbesondere in Leipzig. MDR "Umschau" beleuchtet die altbekannte, aber gleichzeitig auch hochmoderne Art des Gebäudebaus.

In Leipzig-Lindenau steht ein zukunftsweisendes Holzgebäude.
In Leipzig-Lindenau steht ein zukunftsweisendes Holzgebäude.  © Ralf Seegers

"Das mehrgeschossige Bauen ist im Grunde das Bauen für die Stadt", erklärt der Leipziger Professor Alexander Stahr in dem Beitrag. Dabei geht es vor allem um Effizienz, Schnelligkeit und Qualität: "Holz kann das."

Sieht man sich in der Messestadt um, erkennt man schnell, dass auch die Baufirmen das längst begriffen haben: Mehrgeschossige Holzbauten sprießen dort quasi schneller aus dem Boden als das Material, aus dem sie geschaffen sind.

Da ist zum einen die 2020 fertiggestellte hölzerne Oberschule am Barnet-Licht-Platz, die in Sachsen als Vorreiter gilt. Dort gehen tagtäglich rund 700 Schülerinnen und Schüler ein und aus. Und auch das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) besteht aus dem nachhaltigen Rohstoff.

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In der Waldkerbelstraße in Leipzig-Paunsdorf entstand ein siebengeschossiges Holz-Hybrid-Wohnaus mit insgesamt 21 Wohnungen, ein weiteres ist in Planung. Direkt gegenüber des Amtsgerichts in der Südvorstadt klafft unterdessen bereits eine große Baustelle: Hier soll ein Komplex aus Wohnungen, Büroräumen und Geschäften entstehen - natürlich aus Holz.

In der Südvorstadt entsteht ein weiterer Komplex.
In der Südvorstadt entsteht ein weiterer Komplex.  © privat
Und so soll das Gebäude in der Bernhard-Göring-Straße nach Ende der Bauarbeiten aussehen.
Und so soll das Gebäude in der Bernhard-Göring-Straße nach Ende der Bauarbeiten aussehen.  © PR

Holz: Das Bau-Material der Zukunft?

Die Holzbauweise gestaltet sich oft einfacher in der Umsetzung als der Bau mit Beton.
Die Holzbauweise gestaltet sich oft einfacher in der Umsetzung als der Bau mit Beton.  © Ralf Seegers

Die Holzbauweise bewegt sich nach Einschätzungen von Experten auf einem ähnlichen preislichen Niveau wie mit Beton oder Ziegeln, der Quadratmeterpreis liege demnach ebenfalls zwischen 3500 und 5000 Euro.

Der große Vorteil laut Zimmerermeister Ralf Lepski: "Es ist quasi Lego für Erwachsene." Das heißt, dass die Einzelteile (Wände, Böden etc.) bereits in Werkstätten vorgefertigt und dann auf den jeweiligen Baustellen lediglich "ineinander gesteckt" werden, à la Baukastensystem. Das bedarf zwar langwieriger Planungen, verkürzt die eigentliche Bauzeit aber gleichzeitig immens.

Darüber, ob in Deutschland langfristig genug Holz für Gebäude vorhanden ist, müsse man sich laut Prof. Alexander Stahr keine Sorgen machen. Allein in Sachsen wachse innerhalb einer Stunde genug Holz für ein ganzes Haus nach.

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Seiner Meinung nach wird dieses Material die Baubranche innerhalb der nächsten Jahre revolutionieren, da auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle spielt: Man kann das Holz immer wieder neu verwenden und ummodellieren, ohne es abreißen oder zerstören zu müssen: "Aus der Fabrikhalle wird ein Loft, aus dem Bürogebäude werden Wohnungen ..."

Titelfoto: Montage Ralf Seegers

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