SPD-Spitzenkandidatin Köpping zum Wahlkampf in Sachsen: "Machen uns große Sorgen!"
Dresden - Die SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping (65) erwartet bei der Landtagswahl in Sachsen einen "schwierigen Wahlkampf". Im Interview mit "Deutschlandfunk" erklärt sie, wie die Sozialdemokraten 2024 im Freistaat den Negativtrend der Wahlen in Bayern und Hessen abwenden wollen.
"Wir machen uns große Sorgen", reagiert Köpping auf die schlechten SPD-Ergebnisse der beiden letzten Landtagswahlen.
Für das Abschneiden ihrer Partei in Bayern und Hessen gibt die SPD-Spitzenkandidatin der Ampel-Regierung in Berlin dabei eine Teilschuld: "Die Ampel muss besser werden!"
Zwar sei die Bilanz der Bundesregierung "sehr gut", es mangele jedoch an der "Kommunikationsstrategie", so Köpping. "Was die Menschen wirklich nervt, und ich bin sehr viel unterwegs im Land, das ist wirklich, dass es Streit gibt über die unterschiedlichen Punkte."
Das will Köpping in ihrem Wahlkampf anders machen. "Mir ist es wichtig, dass die Menschen sehen, dass eine Koalition zusammenarbeiten kann", sagt sie in Bezug auf die bisherige Zusammenarbeit der Kenia-Koalition im Sächsischen Landtag.
Die SPD liege derzeit zwar "mit nicht ganz guten Umfragewerten im Rennen", doch man habe als erste Partei ein breites Programm für die anstehenden Landtagswahlen aufgestellt, das den Wählern im Freistaat wieder Freude auf die Zukunft bereiten soll. Themenschwerpunkte seien für Köpping dabei der Lehrermangel, die Migration sowie Gesundheitspolitik und wirtschaftliche Entwicklung.
SPD-Spitzenkandidatin Köpping: "Wer für die AfD kandidiert, da kann man einen Besenstiel hinstellen!"
Für den ihrer Meinung nach "schwierigen Wahlkampf" mit "polarisierenden" Thematiken sei die SPD mit ihr als Spitzenkandidatin allerdings gut gewappnet.
Köpping sei laut eigener Aussage in Sachsen ein "bekanntes Gesicht" und stelle sich auch mal "gegen den Wind".
Gegen den Wind heißt derzeit auch gegen den Höhenflug der AfD, die in aktuellen Umfragen zurzeit stärkste Kraft in Sachsen werden könnte.
Hier entgegnet Köpping: "Ich habe keine Lust, mich an der AfD abzuarbeiten." Sie verweist darauf, dass die AfD bloß "einfache Lösungen" anbiete, "die es gar nicht gibt".
Außerdem würden die Wähler der AfD deren Kandidaten überhaupt nicht wirklich kennen, behauptet die SPD-Politikerin: "Wer für die AfD kandidiert, da kann man einen Besenstiel hinstellen."
Titelfoto: Norbert Neumann