Die große Abrechnung: So (un-)zufrieden sind Sachsens Parteien mit dem Wahlausgang
Dresden - Unzufriedenheit, Jubel, Zweifel und Skepsis: Die Spitzen der sächsischen Parteien bewerteten am heutigen Montag den Wahlausgang erwartungsgemäß unterschiedlich.
Sachsens AfD-Generalsekretär Jan Zwerg (59) wirkte am Morgen danach zerknirscht: "Wir haben das Minimum erreicht von dem, was wir uns vorgenommen haben."
Er sieht für seine Partei noch "Wählerreserven im patriotischen Lager." Als Opposition will die AfD "noch lösungsorientierter arbeiten", sagte Zwerg.
CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (36) gab sich demütig. "Es war nicht selbstverständlich, dass wir so einen Regierungsauftrag erhalten." Und er ergänzt: "Wir sehen, wie zerrissen das Land ist."
Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sprach ein überaus glücklicher Landesvorsitzender Prof. Jörg Scheibe (64) in die Mikrofone: "Wir wollen schauen, was wir aus dem Ergebnis machen können."
Um die Arbeit im Parlament und womöglich in der Regierung leisten zu können, hält er es für denkbar, dass sich die Partei nun mit externen Experten verstärkt.
Linken-Chefin Susanne Schaper spricht von "katastrophalem" Ergebnis
Für die Bündnisgrünen war es "kein einfacher Tag", erklärte die Landesvorsitzende Christin Furtenbacher (40) hörbar unzufrieden.
Sie stellte frustriert fest: "Mit den Themen Klima und Umweltschutz kann man gerade keinen Blumentopf gewinnen."
SPD-Landes-Chef Henning Homann (44) zeigte neben viel Dankbarkeit und Gesprächsbereitschaft vor allem extreme Skepsis mit Blick auf eine mögliche Koalition unter Beteiligung des BSW.
Susanne Schaper (46) machte als Linken-Chefin ihrem Herzen Luft. Das Partei-Ergebnis war "katastrophal".
Schaper: "Es wäre Quatsch jetzt zu sagen: 'Es ist nur eine Phase, Hase.'" Sie fordert "einen programmatischen Neustart" auf Bundesebene.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (3)