Wahlbetrug in Dresden: Gibt es eine Spur ins Pflegeheim?
Dresden - Die Ermittlungen zum mutmaßlichen Wahlbetrug in der Landeshauptstadt, von dem die rechtsextremen "Freien Sachsen" profitierten, gehen weiter.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass insgesamt 126 Wahlzettel mit Klebestreifen manipuliert worden waren. Mittlerweile hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden den Fall übernommen.
Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, dass 85 Stimmzettel aus Dresden-Langebrück und 27 aus dem übrigen Stadtgebiet dem Verdacht unterliegen.
Aus dem nahegelegenen Radeberg wurden 14 auffällige Stimmzettel gemeldet. Weitergehende Anfragen ließen die Ermittlungsbehörden am Mittwoch unbeantwortet.
In den vergangenen Tagen waren außerdem zwei lokale Pflegeeinrichtungen in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Warum?
Dresden-Wahlleiter Markus Blocher soll am Donnerstag über Vorfälle berichten
Einer der vor Ort aktiven Politiker der "Freien Sachsen" ist laut Stimmzettel der Kommunalwahl von Beruf Pflegefachkraft.
Laut TAG24-Informationen arbeitet er jedoch nicht in den Einrichtungen. Bisher nahmen die Ermittler auch keinen Kontakt zu den zwei Pflegeheimen auf.
Der mutmaßliche Hauptleidtragende des Betrugs, CDU-Direktkandidat Christian Hartmann (50), verwies, ebenso wie die Landeshauptstadt, auf die anstehenden Sitzungen der Wahlausschüsse.
Auf der Sitzung des Kreiswahlausschusses soll Dresden-Wahlleiter Markus Blocher (55) am Donnerstag über die Vorfälle berichten.
Der sächsische Landeswahlausschuss wird am 13. September über wahlrechtliche Konsequenzen entscheiden.
Titelfoto: Bildmontage: Marko Förster, Norbert Neumann