Großdemo in Leipzig vor der Landtagswahl: "Sachsen ohne Rassismus, ohne Sexismus und gegen Rechts"
Leipzig - Mit einer Großdemo will das Bündnis "Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte" eine Woche vor der sächsischen Landtagswahl in Leipzig auf die Straße gehen. Ihre Botschaft machten die Organisatoren bereits im Vorfeld klar: laut und entschlossen gegen Rechts.
"Wir kämpfen für eine sichere und unabhängige Zukunft. Wir sind für ein Sachsen ohne Rassismus, ohne Sexismus und gegen Rechts", sagte Rudaba Badakhshi, Regionalkoordinatorin beim Verein DaMigra, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
DaMigra ist einer von zahlreichen Akteuren, die dem Bündnis angehören, das am Sonntag in Leipzig auflaufen will. "Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen!" lautet das Motto der Demonstration, die sich über die gesamte Leipziger Innenstadt erstrecken soll.
Bereits um 14 Uhr ist ein "Markt der Demokratie" auf dem Augustusplatz mit verschiedenen Aktionen und Ständen geplant. Zeitgleich beginnt startet die Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) an der Karl-Tauchnitz-Straße mit ihrem Sommerfest, das ebenfalls im Zeichen der Demo steht. Ab 15 Uhr kann im Johannapark beim "Rave for Peace" getanzt werden.
Eine Demonstration der Antifa findet sich am Simsonplatz ein. Auch hier sind laut Organisatorin Irena Rudolph-Kokot Musik und Redebeiträge geplant.
Auf dem Augustusplatz startet die Kundgebung um 15 Uhr mit verschiedenen Redebeiträgen. Ab 16 Uhr zieht der Aufzug um den Augustusplatz, wobei sich die Menschen vom GfZK und die Antifa anschließen können. Später sind weitere Redebeiträge sowie Auftritte unter anderem von ZSK auf dem Augustusplatz geplant.
Philipp Ruch: "Wichtig, jetzt klar und entschieden aufzutreten"
"Wir haben es hier mit einer rechtsextremen Partei zu tun, die an die Macht will", mahnte Philipp Ruch, Künstlerischer Leiter des Zentrums für Politische Schönheit. Ruch ist eine von zahlreichen Persönlichkeiten, die als Redner erwartet werden.
Unter ihnen ist auch Burkhard Jung (66, SPD), der jedoch nicht in seiner Rolle als Oberbürgermeister, sondern als Privatperson auftreten wolle.
Ruch erklärte besorgt, dass es noch immer politische Akteure gebe, die dieses Machtstreben nicht ernst nehmen würden. "Was in Leipzig passiert, ist extrem wichtig. Ich habe gehört, die Idee ist laut zu sein."
Die Strategie gegen rechte Strömungen, die in Deutschland seit elf Jahren verfolgt werde, habe versagt, weil man nicht laut sein und nicht mit den Waffen der Rechten kämpfen wolle, so der Künstlerische Leiter. "Es ist wichtig, jetzt klar und entschieden aufzutreten."
Ruch nahm dabei auch die Menschen in den alten Bundesländern in die Pflicht. "Wir hören aus dem Westen oft, die Gesellschaft muss aufwachen. Die Akteure im Osten sind in ihrem Kampf jedoch übermüdet. Sie müssen abgelöst werden."
Mehr Informationen zum Programm, dem Ablauf und den Rednern sowie Rednerinnen findet Ihr auf der Website von "Hand in Hand" Leipzig. Durch den Demo-Aufzug über den Innenstadtring ist mit umfassenden Verkehrseinschränkungen zu rechnen.
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