Freie Wähler haben einen Verdacht: Geht es Wagenknecht in Sachsen nur um die Diäten?
Leipzig - Der Wahlkampf in Sachsen gewinnt an Schärfe. Nach der Ankündigung von Sahra Wagenknecht (55), sich mit ihrem Bündnis (BSW) mehr auf die Gestaltung der Bundes- als auf die Landespolitik konzentrieren zu wollen, werfen die Freien Wähler (FW) den Postkommunisten in Sachsen "Diätenhascherei" vor.
Man sei angetreten, um die Politik in Deutschland zu verändern - das sei hauptsächlich auf Bundesebene möglich, hatte Wagenknecht zu Wochenbeginn erklärt und eine mögliche Regierungsbeteiligung in Sachsen infrage gestellt.
Grimmas OB Matthias Berger (56), der als Spitzenkandidat der FW zur Landtagswahl antritt, macht das wütend. Wagenknecht habe ihre Maske fallen lassen, sagt er. "Es zeigt sich jetzt, was für die sächsische Linke und ihre Altkader schon immer gilt: Sie wollen es sich auf der Oppositionsbank gemütlich machen."
Berger vermutet, dass es den von Wagenknecht "handverlesenen" Wechsel-Linken nur darum ginge, im Sächsischen Landtag Einkommen zu erzielen und sich so finanziell für den Bundestagswahlkampf zu stärken.
"Wir brauchen in diesen Zeiten aber keine Diätenhascher, sondern Macher", wettert der langjährige Kommunalpolitiker. Der Freistaat stehe vor großen Herausforderungen. "Wer zu einer Wahl antritt, muss auch bereit sein, diese Probleme anzugehen", so Berger.
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