Hat die Sachsen-FDP was gegen sozial Schwache? Neues Wahlplakat wirft Fragen auf

Dresden - Kann man den so bringen? Mit neuen Großplakaten versuchen die Liberalen der FDP Sachsen knapp vier Wochen vor der Landtagswahl Bürger von einer Stimme für ihre Partei zu überzeugen. An sich nichts Ungewöhnliches, wäre der darauf befindliche Slogan nicht prädestiniert dafür, in den kommenden Tagen und Wochen hitzige Diskussionen auszulösen.

Mit diesem Wahlplakat geht die FDP in Sachsen neuerdings auf Stimmenfang.
Mit diesem Wahlplakat geht die FDP in Sachsen neuerdings auf Stimmenfang.  © FDP Sachsen

Auf den Plakaten zu sehen ist Spitzenkandidat Robert Malorny (45), wie er mit den für ihn schon fast unvermeidlichen hochgekrempelten Hemdsärmeln und einem Tablet in der Hand in einer Lagerhalle steht. Über ihm prangt der Spruch: "Wirtschaftsleistung kommt vor Sozialleistung."

Ein Statement, das sitzt! Sind den Liberalen ärmere und sozial bedürftige Menschen neuerdings egal? "Im Gegenteil, wir haben großen Respekt vor allen Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung benötigen. Gerade deshalb setzen wir uns für eine starke Wirtschaft ein, denn nur sie kann die finanziellen Mittel bereitstellen, um diese effektiv zu unterstützen", so Malorny zu TAG24.

Ziel der FDP sei es, dass Menschen aus eigener Kraft ihre Lebenssituation bessern können. "Wir wollen keine dauerhafte Abhängigkeit von Sozialleistungen, sondern Chancen für ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben schaffen."

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Große Worte, doch wie wollen die Liberalen absichern, dass bei ihrer voll auf Wirtschaft getrimmten Politik niemand vergessen wird?

FDP-Mann Malorny möchte eine zielgerichtete Sozialpolitik

FDP-Spitzenkandidat Robert Malorny (45) möchte mit seiner "Mission" überzeugen.
FDP-Spitzenkandidat Robert Malorny (45) möchte mit seiner "Mission" überzeugen.  © Eric Münch

"Wir setzen auf eine zielgerichtete Sozialpolitik, die denen hilft, die es wirklich brauchen. Unser Ansatz ist es, Sozialleistungen effizient und effektiv zu gestalten, um sicherzustellen, dass niemand durch das soziale Netz fällt", erklärt Malorny weiter. Gleichzeitig soll betroffenen Bürgern durch bessere Bildung, Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsmarktintegration ein langfristiger Weg geebnet werden.

Ehrgeizige Ziele - bleibt aus FDP-Sicht nur zu hoffen, dass Betrachter des Plakates diese auch hinter dem Spruch "Wirtschaftsleistung kommt vor Sozialleistung" vermuten ...

Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch, FDP Sachsen

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