Comeback nach brutaler Attacke: SPD-Mann Matthias Ecke plakatiert wieder
Dresden - Anfang Mai wurde der Europaabgeordnete Matthias Ecke (41, SPD) beim Plakatieren in Dresden-Striesen brutal angegriffen und im Gesicht verletzt. Eine OP war notwendig, die Folgen der Attacke noch lange zu sehen. Jetzt, knapp drei Monate und eine erfolgreiche Wiederwahl später, feierte Ecke sein Comeback auf der Straße. TAG24 durfte exklusiv dabei sein.
Angst hat Matthias Ecke an diesem Samstag nicht, als er um 13 Uhr in der Südvorstadt sein Plakatier-Comeback startet. Viel mehr freut er sich, seinen Parteikollegen wertvolle Unterstützung im Wahlkampf liefern zu können.
"Es fühlt sich alles wie immer an. Ich bin zuversichtlich, habe Lust drauf. Wir sind dieses Mal auch ein paar mehr Leute, es ist am Tag, die Umstände sind besser. Kämen wir aber wieder in eine komische Situation, würde ich versuchen zu deeskalieren."
Doch auch in der Nacht würde der 41-Jährige wieder plakatieren. "Ich bin erst um 0 Uhr heimgekommen, sonst hätte ich meine Parteikollegen schon in der vergangenen Nacht unterstützt", so Ecke weiter. Auch Striesen wäre "kein Ding".
Allgemein ist die Stimmung innerhalb der SPD optimistisch. Um die 2000 Plakate sollen in der Stadt verteilt werden und dabei helfen, dass die Partei am Ende doch mehr als die jüngst in Umfragen prognostizierten sieben Prozent bei der Landtagswahl holt.
Attacke auf Matthias Ecke: Die Geschehnisse im Überblick
Bei der Europawahl holte die SPD in Sachsen übrigens 6,9 Prozent der Stimmen, Ecke zog wieder ins Parlament ein. Dort kümmert er sich künftig unter anderem schwerpunktmäßig um Industriepolitik, Wirtschafts- und Finanzpolitik und sogenannte Strukturfonds. "Das ist ein gutes Paket und das, wo meine Stärken liegen."
Rückblick: Am Abend des 3. Mai war Ecke in Striesen unterwegs, wollte dort Plakate mit seinem Konterfei aufhängen, als ihn der 17-jährige Quentin J. und drei andere Jungs im Alter von 17 bis 18 attackierten.
Ecke erlitt Brüche im Gesicht, musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wurde er operiert. Ans Aufgeben dachte er nie, schon vom Krankenbett aus sagte er damals den Medien: "Ich werde mich von dem Angriff nicht mundtot machen lassen. Ich bin getroffen, aber nicht eingeschüchtert."
Das tat er in der Tat nicht. In der Folge war Ecke gefühlt noch präsenter als zuvor, versuchte den Trouble um seine Geschichte dafür zu nutzen, um auf die zunehmenden Übergriffe auf politische Mandatsträger aufmerksam zu machen.
Wenn dann übrigens Anklage gegen seine Angreifer erhoben wird, möchte er als Nebenkläger auftreten.
Titelfoto: Eric Münch