Bauministerin Geywitz über Landtagswahl am Sonntag: "Die Sachsen sind oft viel emotionaler"

Dresden - Der Wohnungsbau im Freistaat läuft stockend. Drei Fragen an Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD), die diese Woche im Wahlkampf auch in Sachsen unterwegs ist.

Klara Geywitz (48, SPD) setzt auf Fertighäuser und auf Neubezug statt Leerstand.
Klara Geywitz (48, SPD) setzt auf Fertighäuser und auf Neubezug statt Leerstand.  © imago/Emmanuele Contini

TAG24: Bezahlbarer Wohnraum fehlt vor allem in Dresden und Leipzig. Sie hatten vorgeschlagen, die Leute sollen doch ins Umland ziehen, wenn's in der Großstadt zu eng wird. Wie bitte?

Klara Geywitz: Zuerst mal: Ich habe eine Allergie dagegen, dass der Staat den Menschen sagt, wie sie zu leben haben. Aber: Wir haben in Deutschland zwei Millionen leerstehende Wohnungen, die dem Markt zumindest zum Teil zur Verfügung stehen könnten.

Daran knüpfen wir bei unserer Leerstands-Strategie an, die wir gerade vorbereiten. Attraktives Wohnen im Umland wird ein Teil davon sein.

Klara Geywitz hat einen Tipp für die Landtagswahl am Sonntag

Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) stammt aus Potsdam, ihre Schwester lebt in Sachsen.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) stammt aus Potsdam, ihre Schwester lebt in Sachsen.  © Hendrik Schmidt/dpa

TAG24: Eine Ursache für den schleppenden Wohnungsbau ist die Bürokratie. Was tun Sie in Berlin, damit sich der Vorschriften-Dschungel auch in den Ländern lichtet?

Klara Geywitz: Wir werden jetzt zum Beispiel einen Gebäudetyp E schaffen, der es möglich machen soll, ein gutes und günstiges Gebäude zu bauen. Das haben wir in Deutschland, und zwar in Ost und West, schon mal gekonnt – in den 70ern. Grundlage dafür war die industrielle Vorfertigung. Das wollen wir wiederbeleben und haben dazu vor einigen Monaten die erste Investorenkonferenz für serielles Bauen in Leipzig veranstaltet.

TAG24: Am Sonntag wählt Sachsen einen neuen Landtag. Ihr Tipp?

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Klara Geywitz: Ich bin Brandenburgerin, aber ich habe ja auch sächsische Verwandtschaft. Deshalb weiß ich, die Sachsen sind oft viel emotionaler. Aber sie wissen genau, worum's geht. Ist die Schule ordentlich ausgestattet? Haben wir genug Polizisten?

Bleibt das Krankenhaus um die Ecke offen? Das wird den Ausschlag geben, und da haben Petra Köpping und die SPD gute Antworten.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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