Landesamt schlägt Alarm! Hitzestress und Wassermangel gefährden Sachsens Straßenbäume
Dresden - Der Klimawandel macht Straßenbäumen von Görlitz bis Plauen Stress. Herkömmliche Arten wie Bergahorn, Blutbuche, Rosskastanie oder Eberesche leiden zunehmend unter den steigenden Temperaturen und schwankenden Wasservorräten.
Deshalb setzen kommunale und Landesbehörden in Sachsen bei Neupflanzungen auf klimaresistentere Arten wie die Esskastanie.
Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) ist für rund 233.000 Bäume an Bundes- und Staatsstraßen zuständig.
"Der Klimawandel stellt insbesondere Anforderungen an die Trocken- und Temperaturtoleranz der Bäume", sagt LASuV-Sprecherin Corinna Saring (38).
Bei den jährlich über 2000 Nach- oder Neupflanzungen würden diese Anforderungen berücksichtigt, so Saring.
Dresden, Leipzig und Chemnitz setzen auf stressresistente Bäume
Die Landeshauptstadt sieht auch den verdichteten und meist beengten Lebensraum als Herausforderung für ihre rund 54.000 Straßenbäume.
In der aktuellen Pflanzsaison sollen dort 624 neue Straßenbäume gepflanzt werden, im Frühjahr 2025 weitere 643.
Wie Dresden setzt auch die Stadt Chemnitz auf Baumarten, die Hitze- und Trockenstress vertragen. Dazu gehören die Platane, die Silber-Linde, der Baum-Hasel, die Esskastanie und der Amberbaum.
Leipzig lässt aufgrund der anhaltend trockenen Sommer seit 2018 Bäume bis zum zehnten Lebensjahr wässern. Auch dort kommen klimaresistentere Arten zum Einsatz.
Temperaturen rund sieben Grad höher als noch in 1970er-Jahren
Nach den Wetteraufzeichnungen liegen die Höchsttemperaturen aktuell rund sieben Grad höher als noch in den 1970er-Jahren. Das sorgt für eine längere Vegetationsphase, die Winterruhe verkürzt sich.
Zudem machen den Bäumen Schwankungen beim Wasservorrat zu schaffen. Das könne den Stoffkreislauf und die Einlagerung von Reservestoffen gefährden, was wiederum die Vitalität beeinträchtigen kann, sagen LASuV-Experten.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert