Kultur und Natur ziehen Gäste an: Sachsens Touri-Ministerin sieht aber noch Luft nach oben
Radebeul - Das Gastgewerbe freut sich, dass es fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht hat. Am gestrigen Mittwoch wurde auf Schloss Wackerbarth das neue Sparkassen-Tourismusbarometer präsentiert.
Es zeigt, dass die Zahl der Übernachtungen mit 9,19 Millionen im ersten Halbjahr 2024 nur noch knapp unter dem Rekordjahr 2019 lag. Sektlaune herrscht dennoch nicht.
Die großen Städte sind die Treiber des positiven Trends: Leipzig hatte im Frühjahr viele internationale Gäste als EM-Austragungsort. Die Konzert-Events (Rammstein, Kaisermania, AC/DC u. a.) füllten in Dresden Hotelbetten.
Görlitz und die gesamte Oberlausitz freuten sich über ein Gäste-Plus von satten 7,9 Prozent im ersten Halbjahr 2024.
Tourismusministerin Barbara Klepsch (59, CDU): "Kultur und Natur bleiben die Markentreiber in Sachsen." Zukünftig geht es ihrer Ansicht nach darum, touristische Netzwerke zu bilden und kleinere Städte mit ihren Angeboten noch besser zu integrieren. Zudem gibt es bei der Gastfreundschaft und der Akzeptanz von Tourismus noch "Luft nach oben".
Zufriedenheit von Touristen soll künftig noch mehr im Fokus stehen
Der Präsident des Landestourismusverbandes Jörg Markert (51, CDU) blickte voraus: "Qualität wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Die Zufriedenheit der Gäste muss noch mehr im Fokus stehen."
Trotz der sich überlagernden Krisen sprach er den anwesenden Tourismus-Managern Mut zu. "Die letzten fünf Jahre haben wir eine Erfolgsgeschichte geschrieben", so Markert.
Die Menschen im Saal nahmen diese positive Energie gern mit nach Hause.
Vor allem steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne, Fachkräftemangel, übermäßige Bürokratie, unsichere politische Rahmenbedingungen sowie eine schwache Inlandsnachfrage hemmen gegenwärtig ihre Lust auf Investitionen.
Titelfoto: Foto Koch