Kommen jetzt die Euro-Cops? Polizei in Sachsen soll internationaler werden
Dresden - Ende 2023 lebten in Sachsen 331.866 Ausländer. Das entspricht 8,1 Prozent der Einwohner des Landes (Bundesdurchschnitt 15,2 Prozent) und dokumentiert einen stetigen gesellschaftlichen Wandel. Wie können die sächsischen Behörden - zum Beispiel die Polizei - mit dieser Entwicklung Schritt halten?
Der Hauptpersonalrat der Polizei schlägt Innenminister Armin Schuster (64, CDU) vor, eine "Europaklasse" einzurichten, um die Ausbildung der Polizei internationaler zu machen.
"Wir haben diesen Vorschlag aufgenommen und prüfen ihn", heißt es dazu aus dem Staatsministerium des Innern.
Tatsächlich können sich bereits heute bei der sächsischen Polizei alle Personen bewerben, die die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Mitgliedstaates besitzen. Gleiches gilt für Bewerber aus den Ländern Norwegen, Liechtenstein oder der Schweiz sowie Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit (Deutsch+).
Das Beamtenstatusgesetz verhindert gegenwärtig, dass sich auch Job-Interessenten aus Nicht-EU-Ländern Hoffnungen auf eine Polizei-Ausbildung in Sachsen machen können.
Polizei sucht beim Thema Ausbildung nach internationalen Anschluss
Gegenwärtig lässt sich wohl noch niemand ohne deutsche Staatsangehörigkeit in Sachsen zum Polizisten ausbilden, berichtet das Innenministerium.
Perspektivisch hofft man aber, dass sich dies ändert.
Schließlich sucht die Polizei bei der Ausbildung internationalen Anschluss: Die Hochschule der Sächsischen Polizei pflegt Partnerschaften mit Ausbildungsstätten der Polizei in Apeldoorn (Niederlande), Huddinge/Stockholm (Schweden), Szczytno und Legnica (Polen), Prag (Tschechien) und Budapest (Ungarn).
Im Fokus steht dabei der kulturell-sprachliche Austausch und die Vernetzung zu Forschungs- und Lehrzwecken.
Titelfoto: Danillo Dittrich