Kokain-Konsum in Sachsen gestiegen
Dresden - Der Kokainmissbrauch ist in Sachsen deutlich gestiegen.
Nach Angaben des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) gab es im vergangenen Jahr bereits 980 behandelte Patienten. Zum Vergleich: 2019 waren es landesweit lediglich 600.
Bundesweit lag die Anzahl der Patienten 2023 bei rund 65.000.
"Trotz vergleichsweise geringer Fallzahlen ist die Zunahme an Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs in Sachsen besorgniserregend. Das wahre Ausmaß wird noch viel größer sein, da wir nur den Bruchteil der Betroffenen in ärztlicher Behandlung sehen", sagt Sachsens BARMER-Chefin Monika Welfens.
Medizinisch versorgt wurden in Sachsen 800 Männer und 180 Frauen. Auffällig: Weit mehr als die Hälfte der Patienten waren Männer im Alter zwischen 20 und 39 Jahren.
Welfens: "Kokain hat einen stimulierenden und aufputschenden Effekt. Deshalb wird es häufig als Leistungsdroge bezeichnet. Der vergleichsweise starke Kokain-Konsum bei jungen Männern könnte auf einen massiven Leistungsdruck hindeuten, dem sie sich offenbar ausgesetzt sehen."
Einsicht der Betroffenen als Grundvoraussetzung für Therapie
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die Einsicht der Betroffenen. Darum ist es besonders wichtig, Betroffene auf eine Sucht anzusprechen. Oft schätzen Abhängige ihren Konsum und ihr Verhalten völlig fehl ein.
"Fachambulanzen oder Suchberatungsstellen sind in diesen Fällen die richtigen Ansprechpartner. Es gilt: Je früher Hilfe gesucht wird, desto leichter ist das Aufhören und desto weniger einschneidend wirkt die Sucht auf die Familie und den Freundeskreis", sagt die BARMER-Chefin.
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