Tonnenweise tote Karpfen in Moritzburg! Jetzt geht die Angst vor dem Virus um
Moritzburg - Unklar, wie es in den Teich kam, unklar, wann es wieder geht: Das für Karpfen lebensgefährliche Koi-Herpesvirus treibt in Moritzburger Teichen sein Unwesen. Tonnenweise tote Fische wurden schon geborgen.
2003 wurde das Virus erstmals in Sachsen nachgewiesen, in den Folgejahren gab es immer wieder Fälle von Koi-Herpes in heimischen Fischzuchtbetrieben.
Nun ist das Dresdner Umland betroffen: Die Moritzburger Teichwirtschaft, die in Moritzburg und Umgebung 24 Teiche bewirtschaftet, musste in den vergangenen Wochen fünf Tonnen Karpfen wegschmeißen.
Im Teich bleiben können die toten Fische nicht. Also sind Mitarbeiter des Betriebs täglich auf den Moritzburger Gewässern unterwegs, fischen mit Keschern nach den Kadavern, desinfizieren hinterher alle Geräte.
Denn das für den Menschen ungefährliche Virus ist leicht übertragbar.
Ein ernüchterndes Fazit des Fischwirtschaftsmeisters
Umliegende Fischzuchtbetriebe sind schon in Alarmbereitschaft: etwa Andreas Hilger (39) von der Teichwirtschaft Zschorna (bei Radeburg). "Wir haben natürlich Sorge, weil wir nahe dran sind. Die Angst ist immer da."
Auch die Teichwirtschaft Schönfeld weiter nördlich bangt um ihre Karpfen: "Wir sind zum Glück aktuell nicht betroffen. Hoffentlich bleibt das so."
Fischwirtschaftsmeister Toni Sachse (34) hat schon Erfahrung mit dem tückischen Karpfen-Killer-Virus, barg letztes Jahr in der Teichwirtschaft Zezschwitz (bei Kamenz) tausende infizierte Fischleichen.
Sein Fazit ist ernüchternd: "Wir können keinen Tipp geben. Da hilft nur durchhalten!"
Titelfoto: Fotomontage: Arvid Müller//Thomas Türpe