Königshainer Berge: Erste Tunnelröhre mit modernster Technik aufgerüstet
Görlitz - Die Sanierung der Nordröhre des A4-Tunnels Königshainer Berge steht kurz vor dem Abschluss. Noch in diesem Jahr soll auch die Erneuerung der anderen Röhre abgeschlossen sein.

Bereits vor Einfahrt in den Tunnel erkennt man am rechten Straßenrand einen Mast voller Kameras: "Wir haben hier Wetter-Sender und Kameras, die den Verkehr zählen. Zudem ist zwischen den Fahrbahnen eine Schranke installiert worden, die bei Unfall geschlossen werden kann", erklärt Projektleiter Marcus Bräuer (41).
Auch eine Ampelanlage an der Tunneldecke und Tempo-Schilder links und rechts sind neu hinzugekommen.
Im Tunnel selbst merkt man sofort, wie hell es im Vergleich zu der noch unsanierten Südröhre nebenan ist. LED-Leuchten erzeugen beinahe Tageslichtqualität, die Wände sind zusätzlich bis auf drei Meter Höhe weiß angemalt.
An der Decke wurde komplett neue Kameratechnik verbaut. "Im Abstand von 25 Metern sind Ausgangs-Schilder samt Meterzahlen in beide Richtungen angebracht", so Bräuer zum Sicherheitskonzept. Blitzer seien nicht verbaut worden und auch in Zukunft nicht geplant.


Sanierung des A4-Tunnels soll im Dezember abgeschlossen sein

Am gestrigen Samstag wurde in der sanierten Nordröhre noch eine Großübung für Rettungskräfte durchgeführt, ehe die Arbeiten vollständig als abgeschlossen gelten und in die andere Tunnelseite verlagert werden.
Kommenden Dienstag bis Donnerstag kommt es zudem nochmals zu einer Vollsperrung des gesamten Tunnels. Ab den Abendstunden soll der Verkehr dann von der Süd- in die Nordröhre umgeleitet werden. "Am 7. März morgens steht dann der Bagger in der Südröhre und beginnt seine Arbeit."
Der 1999 für den Verkehr freigegebene Tunnel ist mit rund 3,3 Kilometern der viertlängste in Deutschland und der längste Sachsens.
Die Sanierung der beiden Tunnelröhren gemäß der EU-Standards begann im April 2024, kostet insgesamt 50 Millionen Euro und soll bis Dezember dieses Jahres abgeschlossen ein.
Titelfoto: Stefan Häßler