Königliche Razzia! Verdacht auf Betrug bei Waffenhändler und Ritter der Wettiner
Riesa - Razzia im royalen Milieu! Weit über Riesas Grenzen hinaus ist Klaus von P. (78) bekannt, er organisierte Ausstellungen mit den Wettinern und die Beerdigung des Prinzen Albert von Sachsen (†77).
Von diesem will er die Erlaubnis bekommen haben, seinen Schützenverein "König Friedrich August III. von Sachsen" zu nennen. Genau dieser Verein soll zu einer Betrugsmasche genutzt worden sein. Das ist nicht der einzige Verdacht.
Am 2. Januar 2006 kam es zu einer Mitgliederversammlung des Schützenvereins, hier wurde die Auflösung beschlossen. Glaubt man den Ermittlern, dann soll der Verein des Waffen- und Antiquitätenhändlers und 2011 zum Ritter geschlagenen Klaus von P. fortgeführt worden sein.
Den 180 Mitgliedern sei dabei erzählt worden, der Verein wäre Mitglied in der "Deutschen Schützen Union" (DSU).
Dafür musste ein Aufschlag auf den Mitgliedsbeitrag gezahlt werden, für die Staatsanwaltschaft bandenmäßiger Betrug: "Die Beschuldigten sollen den Mitgliedern die nicht existierende Anmeldung einer Einzelmitgliedschaft im Dachverband vorgetäuscht und dafür überhöhte Kosten abgerechnet haben", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).
"Der Gesamtschaden beläuft sich auf über 200.000 Euro."
Mitglieder erwartet Post der Waffenbehörden
Neben Klaus von P. ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen dessen Mitarbeiter im Waffenladen, Axel N. (58), sowie gegen Bettina N. (58).
Weder Klaus von P. noch Axel N. waren am gestrigen Mittwoch für TAG24 zu erreichen.
Die Betrugsvorwürfe bringen nun auch die Waffenbehörden in Aufregung: Die 180 Mitglieder des Scheinvereins erwartet nun Post der Waffenbehörde und eine Prüfung ihrer Waffenberechtigungskarten.
Auch der Waffenladen selbst kommt nun ins Visier der Behörden, denn es wird zu prüfen sein, ob hier die Waffen gleich mit der Mitgliedschaft im Scheinverein verkauft wurden und so Unberechtigte an Schusswaffen gekommen sind. Die Ermittlungen dauern an.
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