Willkommen in Deutschlands kleinster begehbarer Mühle
Klipphausen - In der sächsischen Gemeinde Klipphausen (Landkreis Meißen) gibt es noch einige Mühlen, doch eine sticht besonders heraus: Am idyllischen Eichhörchengrund in Gauernitz liegt die Schulzemühle - ein begehbares Miniaturmodell. Nach der Corona-Pause hat das Kleinod jetzt wieder für Besucher geöffnet.
Alles ist echt: Das Wasserrad, das gepflegte Fachwerkhaus mit Türen, Fenstern und Blumenkästen. Wer die Mühle betritt, findet Getreide-Körbe, Werkzeuge an der Wand. Das Mahlwerk rattert, produziert aus Weizen echtes Mehl. Doch alles ist viel kleiner als normal!
"Das ist Deutschlands kleinste begehbare und noch produzierende Wassermühle", sagt Werner Hebeld (79). "Alles im Maßstab 1:5 nachgebaut." Die Miniaturmühle wurde ab 1968 über Jahrzehnte vom Coswiger Denkmalpfleger Günther Schulze erschaffen. 2001 verstarb er, sein Werk verfiel.
2009 machte sich Werner Hebeld mit seiner Frau Ilona (77) daran, die Attraktion mit viel Herzblut und Leidenschaft wieder aufzubauen, die Technik zu erneuern. "Ich kannte sie noch von früher und wollte was sinnvolles machen in meiner Rente", sagt der frühere Werkzeugmacher.
Auch für die Gemeinde, der das Mühlengrundstück gehört, ein Glücksfall. Denn seit einigen Jahren erstrahlt die Schulzemühle in altem Glanz, begeistert Schulklassen und Besucher.
Seniorin Ilona backt aus dem gemahlenen Mehl sogar Kuchen für die Gäste. Nach Corona ist jetzt wieder geöffnet, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, Eintritt frei, Spenden für den Erhalt erwünscht.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis