Kein Zutritt für Ungeimpfte: Was Sachsens Gastwirte von der 2G-Pflicht halten
Dresden - Ungeimpfte müssen draußen bleiben! Das gilt ab Montag in sächsischen Restaurants und Cafés. Manche Wirte werden die 2G-Regel nur widerwillig umsetzen - einzelne wollen sich sogar verweigern. Doch es gibt auch bejahende Stimmen.
"Ich habe meine Gäste bisher nicht kontrolliert und werde es auch ab Montag nicht machen", sagt Sven Müller (40).
In seinem Kunstcafé "Salon" in Annaberg-Buchholz sollen weiterhin alle willkommen sein. "Ich stelle nicht in Frage, ob es das Virus gibt. Aber man sollte den Menschen die Freiheit zurückgeben, sich freiwillig zu schützen."
Als Unternehmer seien Kontrollen nicht seine Aufgabe - und es fehle ihm schlichtweg die Zeit dafür.
Der Gasthof "Grütznickels Scheune" bei Chemnitz empfängt ab Montag nur noch Geimpfte und Genesene - doch Wirt Ehrenfried Worm (69) ist davon nicht begeistert: "So schließen wir die Ungeimpften aus." Der Gastronom rechnet mit Einbußen, da besonders die großen Gästegruppen wegbleiben könnten.
Einen entspannten Blick auf die 2G-Regel hat Lars Liebernickel (49), Inhaber des Gasthauses "Alte Apotheke" im erzgebirgischen Neukirchen: "Unsere Gäste sind meistens älter, die sind fast alle geimpft."
Doch die häufigen Regel-Änderungen setzen ihm zu: "Es macht keinen Spaß mehr."
2G oder 3G? Nicht alle Gastwirte sind gegen das strengere Modell
Auch klare Befürworter gibt es: "Endlich kommt 2G", sagt Michael Matthes (61), Chef der "Wein & Tapas Bar Barceloneta" in der Dresdner Neustadt.
"Ich hätte mir das von der Politik schon viel früher gewünscht." Denn ohne Impfungen sei die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen.
Der sächsische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) befürchtet, dass die Umsätze nun erneut einbrechen. "Das 2G-Modell trifft unsere Branche hart", sagt Hauptgeschäftsführer Axel Klein (52). Er hält 3G für die bessere Variante.
"Ungeimpfte Personen werden nun wegbleiben, einfach zu Hause feiern oder Essen bestellen, wo es gar keine Kontrollen gibt."
Titelfoto: Ralph Kunz