Karl-May-Fest in Radebeul: Indianer kommen, Programmchef geht
Radebeul - Blutsbrüder in Zeiten des Krieges: Die Karl-May-Festtage stehen an! Zum 31. Mal verwandelt sich der Lößnitzgrund in die weite Welt des Wilden Westens und des fernen Orients. Jung und Alt können sich auf ein großes Fest freuen. Für Radebeuls Programmchef ist es der letzte Ritt.
Unterm Motto "Karl Mays Traum" laden die Radebeuler Cowboys und Indianer am zweiten Maiwochenende in den Lößnitzgrund.
Karl Mays Traum stehe für die "Menschheitsfrage": "In Zeiten von Kolonialkriegen, Massenflucht und Militarisierung hielt Karl May das Bild der Blutsbrüderschaft entgegen", sagte Radebeul-OB Bert Wendsche (60, CDU).
Mays "Märchen" seien heute wieder aktuell. So träume Wendsche wie das Festtage-Team von "Frieden und Verständigung" unter allen Völkern.
Die Völker dieser Erde sind schon am Himmelfahrtstag zum Country-Frühshoppen ins Karl-May-Museum geladen. Am Freitag eröffnen "The Western Girls" aus Tschechien die Countrynacht in "Little Tombstone".
Ebenfalls auf der Bühne: Echte Apachen! Neun Vertreter des "White Mountain Apache Tribe" besuchen "ihren Häuptling" Winnetou in Radebeul.
Am Samstag begeistern etwa die Golden Nugget Ranch beim Goldschürfen oder der "Sante Fé-Express" Jung und Alt. Höhepunkt am Sonntag: Die große Sternreiterparade.
Nach 32 Jahren endete eine Ära: Neuer Karl-May-Fest-Chef steht fest
Für Helmut Raeder (68) endet eine Ära: Nach 32 Jahren künstlerischer Leitung übergab er nun an seinen Nachfolger Björn Reinemer (37).
"Wenn man die Chance hat, so etwas Tolles über so viele Jahre aufzubauen, hat man irgendwann alles gesagt", so Raeder zu TAG24.
Reinemer freut sich über die Vorarbeit seines Vorgängers zum Karl-May-Fest, wird beim Weinfest erste musikalische Akzente setzen dürfen.
Weitere Infos: karl-may-fest.de.
Noch mehr Karl May: Shatterhand in Rathen
Wer von Cowboys und Indianern nach den großen Festtagen noch immer nicht genug hat, sollte seinen nächsten Ausritt nach Rathen planen: Am 18. Mai wird auf der Felsenbühne "Shatterhand" uraufgeführt.
Autor des Abenteuerstücks ist der bisherige Stunt-Koordinator der Landesbühnen, Holger Kahl, der erstmals Old Shatterhand ohne Roman-Vorlage in den Mittelpunkt rückt. Der unfehlbare Held wird gespielt von Sascha Gluth (53), berühmt geworden als Klaus Störtebeker bei den gleichnamigen Festspielen auf der Insel Rügen (2002-2012).
Auch Old Shatterhand ist ihm vertraut, durfte er ihn bereits bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg verkörpern.
Einen kleinen Vorgeschmack bieten die Landesbühnen auf den Karl-May-Festtagen: Sechsmal führen sie einen kleinen Auszug in "Little Tombstone" auf.
Titelfoto: Robert Michael/dpa