Jetzt auch amtlich: Ganze Regionen in Sachsen mit Ärzten unterversorgt
Dresden - Ärztenotstand und kein Ende: Trotz aller Bemühungen klaffen in der Ärzteversorgung im Freistaat weiter große Lücken. Die Linke fordert noch mehr Studienplätze und die Streichung der Budgetierung von Praxen.
"Jede Leistung muss bezahlt werden - ob sie notwendig sind, können nur die Ärztinnen und Ärzte selbst beurteilen, weil sie die Fälle kennen", argumentiert jetzt die gesundheitspolitische Linken-Sprecherin Susanne Schaper (46). Sie hatte die aktuellen Daten zur ärztlichen Versorgung erfragt.
Danach sind sechs der 48 Planungsbereiche in Sachsen unterversorgt. Am schlimmsten ist die Situation in Werdau (Kreis Zwickau) mit einem Versorgungsgrad von 63,9 Prozent. Dort sind bis zu 24,5 Prozent der Arztstellen unbesetzt.
In 25 weiteren Gebieten droht Unterversorgung, darunter in Bautzen, Freital, Görlitz, Hoyerswerda, Meißen, Neustadt, Niesky und Riesa. Teils dauern die Personalprobleme schon seit 2014 an.
Bei der Hautärzte-Versorgung kriselt es im Planungsbereich Löbau-Zittau seit Oktober 2020.
Aktuell sind alle vier Stellen offen. Um sie zu schließen, hat die Kassenärztliche Vereinigung (KVS) kürzlich eine Kampagne gestartet.
Schaper fordert: "Mehr Personal ausbilden, Vergütung anpassen!"
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert, IMAGO/dts Nachrichtenagentur