Jedes neue Dach eine Anlage: Sachsens Kommunen setzen auf Solarenergie

Leipzig - Kommunen in Sachsen installieren zunehmend Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern.

Eine Solaranlage auf dem Dach einer Leipziger Schule. Die Messestadt will laut Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) beim Thema Photovoltaik vorangehen. Das Ziel: Eine Anlage auf jedem neuen kommunalen Dach.
Eine Solaranlage auf dem Dach einer Leipziger Schule. Die Messestadt will laut Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) beim Thema Photovoltaik vorangehen. Das Ziel: Eine Anlage auf jedem neuen kommunalen Dach.  © Jan Woitas/dpa

Das geht aus einer Umfrage in den größten Städten des Freistaates entsprechend hervor. So erzeugte Leipzig auf den kommunalen Dächern bis Jahresende 2023 mehr als 1000 Megawattstunden Strom pro Jahr durch Photovoltaik.

Das entspricht in etwa der Energie, die benötigt wird, um zwei Millionen Stunden Rasen zu mähen oder 70 Millionen Tassen Kaffee zu kochen, wie die Stadt mitteilte.

Die Stadt müsse beim Ausbau mit Photovoltaik vorangehen, sagte Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne). "Unser Wunsch ist, dass jedes neue kommunale Dach daher eine Begrünung und eine Anlage zur Stromerzeugung erhält – und auch bestehende Dächer unserer Liegenschaften sollen, falls sie baulich geeignet sind, Schritt für Schritt entsprechend ausgerüstet werden."

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Aktuell werden etwa 50 bis 70 Prozent des produzierten Stroms von den Einrichtungen selbst genutzt, der Rest als Überschuss ins Netz eingespeist.

Bis Ende des vorherigen Jahres verfügten in der Messestadt insgesamt 23 Leipziger Schulen, eine Sporthalle, eine Feuerwache und eine Kita über eine solche Anlage. Im Jahr 2024 soll auf weiteren 23 kommunalen Dächern Strom erzeugt werden.

Solar-Ausbau: Auch Dresden und Chemnitz rüsten auf

In Leipzig werden derzeit 50 bis 70 Prozent des produzierten Stroms von den Einrichtungen, auf denen die Anlagen stehen, selbst genutzt. Auch Dresden und Chemnitz setzen zunehmend auf Photovoltaik.
In Leipzig werden derzeit 50 bis 70 Prozent des produzierten Stroms von den Einrichtungen, auf denen die Anlagen stehen, selbst genutzt. Auch Dresden und Chemnitz setzen zunehmend auf Photovoltaik.  © Jan Woitas/dpa

In der Landeshauptstadt Dresden sind mehr als 63 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 1350 Megawattstunden pro Jahr installiert. Etwa die Hälfte der Anlagen seien Bürgersolaranlagen, deren Strom direkt ins Stromnetz eingespeist wird, wie die Stadt mitteilte.

Seit 2018 wurden in Dresden wieder verstärkt Photovoltaik-Anlagen geplant und gebaut. Die bislang größte Anlage auf einem kommunalen Gebäude wurde 2020 auf dem Dach des Brand- und Katastrophenschutzamtes errichtet. Diese erzeugt jährlich etwa 90.000 Kilowattstunden Strom, der größtenteils direkt im Objekt verbraucht wird.

Auch in Chemnitz wird fortlaufend ein Ausbau von PV-Anlagen auf den Dächern der kommunalen Liegenschaften betrieben. Bis Ende 2023 sollten die Anlagen etwa 465 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen, nach 160 Megawattstunden Strom im Jahr 2022. Im Vorjahr waren vor allem PV-Anlagen auf den Dächern von Schulen in Betrieb gegangen.

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In Zittau hingegen gibt es nach Angaben der Stadt noch keine PV-Anlagen auf den kommunalen Dächern. Mit der in den nächsten Jahren anstehenden Neudeckung des Rathausdaches komme das Thema aber wieder zur Sprache, hieß es.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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