"Jeder Übergriff ist ein Angriff auf die Demokratie": Immer mehr rechte Gewalt in Sachsen

Dresden - Beunruhigender Trend: Seit 2021 steigt die Zahl rechtsmotivierter Angriff in Sachsen stetig an. Obwohl sie den Höchststand von 2017 noch nicht wieder erreicht hat, zeigt sich die Sozialministerin besorgt.

Nach einem Neonazi-Angriff auf Flüchtlinge ermittelte die Kripo in Sebnitz.
Nach einem Neonazi-Angriff auf Flüchtlinge ermittelte die Kripo in Sebnitz.  © Archiv

Bundesweit sorgte der Fall für Aufsehen: Am 23. Juli 2023 stürmten zwei Neonazis (beide 20) vermummt eine Flüchtlingsunterkunft in Sebnitz, zwei Kameraden (beide 22) sicherten den Angriff vor der Tür ab, ein junger Afghane (18) wurde verletzt.

Körperverletzungen machten mit 157 tatsächlich den Großteil der insgesamt 248 von der Opferberatung Support des RAA Sachsen e. V. gezählten rechtsmotivierten Angriffe aus. Getroffen hatte es 380 Opfer.

Schwerpunktregionen bleiben dabei die Großstädte, wobei in Dresden die Zahl der Angriffe sank - in Leipzig und Chemnitz hingegen wuchs sie stark an. Als neuer Schwerpunkt kam der Landkreis Görlitz mit 17 Attacken hinzu.

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"Der besorgniserregende Trend bei rechtsmotivierten, rassistischen und antisemitischen Straftaten hat sich auch 2023 fortgesetzt", so Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD). "Jeder einzelne Übergriff ist ein Angriff auf die Demokratie und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft."

Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD) sorgt sich über die steigenden Zahlen rechter Gewalttaten.
Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD) sorgt sich über die steigenden Zahlen rechter Gewalttaten.  © Thomas Türpe

Im Vorjahr hatte noch 205 Attacken mit 314 Opfern gegeben.

Titelfoto: Archiv

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