Jede zehnte Lehrstelle in Sachsen unbesetzt – doch 969 Jugendliche suchen noch

Leipzig - Das neue Ausbildungsjahr hat längst begonnen, doch noch immer suchen Betriebe in Sachsen händeringend Lehrlinge. Rund ein Zehntel der von Industrie und Handwerk angebotenen Ausbildungsstellen blieb nach Angaben der Landesarbeitsagentur bis jetzt unbesetzt.

Künftige Fachkräfte: Am Universitätsklinikum Leipzig bereiten sich 18 Jugendliche aus dem Ausland, größtenteils aus Vietnam, auf ihren Ausbildungsbeginn im März vor.  © UKL/Stefan Straube

Das Positive zuerst: Trotz Wirtschafts- und Energiekrise setzen Sachsens Unternehmen und Handwerksmeister weiterhin auf die duale Ausbildung.

Insgesamt 20.830 Lehrstellen meldeten sie in diesem Jahr der Arbeitsagentur zur Vermittlung an. Exakt 18.614 Schulabgänger haben sich in der gleichen Zeit bei der Behörde als suchend gemeldet.

Mehr als einen Monat nach Beginn des Ausbildungsjahres zog die Agentur nun Bilanz: 969 Bewerber sind in Sachsen noch immer auf der Suche – auf der anderen Seite noch 2250 Lehrstellen unbesetzt.

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Was einerseits daran liegt, dass sich die Wunschberufe der Jugendlichen mit den angebotene Lehrstellen nicht immer decken.

So zählen Kfz-Mechatroniker, Verkäufer, Tischler und Bürokaufmann zu den beliebtesten Ausbildungsberufen der Bewerber, während Industrie und Handwerk noch händeringend nach künftigen Betonbauern, Fleischern, Werkzeugmechanikern und Logistikkaufleuten suchen.

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Sachsens Arbeitsagenturchef Klaus-Peter Hansen (61) freut es, dass Industrie und Handwerk auch in der Krise auf Ausbildung setzen.  © Kristin Schmidt

Fachkräfte fehlen, aber trotzdem fast 1000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Beliebter Lehrberuf: In der Ausbildungswerkstatt erlernt diese junge Frau das Tischlerhandwerk.  © IMAGO/Guido Schiefer

Andererseits passen Angebot und Nachfrage regional nicht immer zusammen. Die meisten unbesetzten Lehrstellen finden sich laut Arbeitsagentur in den Regionen Plauen (288), Dresden (287), Leipzig (252), Oschatz (251) und Bautzen (238).

Auf die knapp 1000 unversorgten Bewerber dürfe man in Zeiten der steigenden Fachkräftebedarfe nicht verzichten, stellte Sachsens Agenturchef Klaus-Peter Hansen (61) klar.

Mit Nachhilfe und Coaching wolle man potenzielle Azubis unterstützen. "Sodass Betriebe auch Bewerber berücksichtigen können, die noch nicht alle gewünschten Voraussetzungen erfüllen."

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