Interne Analyse aus Ministerium: 86 Brücken sind in Sachsen in ungenügendem Zustand
Sachsen - In welchem Zustand befinden sich Sachsens Brücken? Antworten auf diese jetzt heiß diskutierte Frage liefert eine interne Analyse aus dem Verkehrsministerium. Demnach befinden sich rund 90 Prozent der sächsischen Bundes- und Staatsstraßenbrücken in sehr gutem bis ausreichendem Zustand, so das Ministerium.
Die sächsische Straßenbauverwaltung betreut gegenwärtig rund 870 Brückenbauwerke der Bundesstraßen (im Auftrag des Bundes) und rund 1650 Brückenbauwerke der Staatsstraßen.
Zuständig für die regelmäßige Kontrolle der Bauwerke ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV). Es setzt dabei DIN-Vorgaben (laufende Kontrollen, jährliche Untersuchungen) um.
Die Analyse des Ministeriums zeigt nun: 86 Brücken im Verlauf von Bundes- und Staatsstraßen im Freistaat sind gegenwärtig in einem schlechteren Zustand als der eingestürzte Zug C der Dresdner Carolabrücke.
Bauwerkszustand: mangelhaft - diese Brücken sind betroffen
Zu den Brückenbauwerken in "ungenügendem Bauwerkszustand" zählen unter anderem die Flutrinne in Glauchau (B 175), die S 95 in Radeberg (Gehwege) und die Brücke über die S 285 bei Groß Särchen, die Muldebrücke in Bad Düben (B 2), die Brücke über die Agra in Leipzig sowie das Stützbauwerk Lauterbach (Bad Lausick/S 49).
Gleiches gilt auch für die Brücke über die Gottleuba in Hartmannsbach (S 174) und die Brücke über die Polenz in Neustadt (S 159).
Der nötige Erhaltungsaufwand für die Brücken ist angesichts knapper Mittel kaum zu stemmen. Deshalb setzt man im LaSuV vielerorts auf die Begrenzung von Tonnagen und Verkehr, um die Brücken nicht zu sehr zu belasten.
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