Zwenkau - In Zwenkau (bei Leipzig) entsteht eine neue Solar-Fabrik. Das Werk der Firma OPES Solar Mobility wird Photovoltaik-Module für Fahrzeug-Dächer herstellen. Busse, Lkws, Transporter oder Wohnmobile können mit dieser Technik unterwegs die Sonne "anzapfen".
"Was wir in Zwenkau aufbauen, ist eine absolute Neuheit. Es ist das erste Solarwerk weltweit, das sich auf Solarlösungen für Nutzfahrzeuge fokussiert. Wir setzten auf deutsche Innovationskraft und eine vollautomatisierte Produktion. Unsere Module sind damit weltweit einzigartig und technologieführend", erklärt OPES-Fabrikleiter Alexander Uhle.
OPES will mit seinen Produkten den Transportsektor grüner und effizienter machen. Uhle: "Unsere Solarmodule wurden speziell für die Anforderungen des Fahrzeugsektors entwickelt - von Geometrie und innovativen Zellverbindungen bis hin zu Laminierungs- und Herstellungsverfahren. Sie bieten zuverlässige Leistung auf und abseits der Straße."
Das Unternehmen schnürt dabei für seine Kunden fahrzeugoptimierte System-Lösungen. Diese garantieren die Integration der Solarenergie (von Niederspannung bis Hochvolt).
Der geerntete Sonnenstrom kann so sofort genutzt werden, um etwa E-Mobilität voranzutreiben, Kraftstoff-Kosten zu senken oder CO₂-Emissionen einzusparen.
Solar-Nischenanbieter will sich durchsetzen
Gegenwärtig hat OPES in Zwenkau 26 Angestellte. Ende 2025 sollen es rund 55 sein. "In der Endausbaustufe bei voller Auslastung kommen wir dann auf etwa 125 Mitarbeitende", so Uhle.
Aktuell sind bereits diverse Stellen in Produktion, Verwaltung, IT, Forschung und Entwicklung ausgeschrieben. Der Aufbau der Fertigungslinie soll noch vor dem Sommer abgeschlossen werden. Die Fabrikeröffnung möchte OPES dann im September groß feiern.
Branche kennt viele Aufs und Abs
Wo Licht ist, ist auch Schatten - das gilt im Besonderen auch für die Solarindustrie in Mitteldeutschland. Dank kräftiger Subventionen blühte die Branche in den frühen 2000er-Jahren.
Dem Boom folgte in den frühen 2010er-Jahren nach der Kürzung von Beihilfen Ernüchterung. Ohne staatlichen Rückenwind hatte man im Wettbewerb mit chinesischen Anbietern keine Chance.
Anfang der 2020er-Jahre wiederholte sich Geschichte. Einer Renaissance folgte ein Niedergang. Firmen wie Solarwatt (Dresden) und Heckert Solar (Chemnitz) gerieten massiv unter Druck. Meyer Burger schloss gar vor knapp einem Jahr sein Werk in Freiberg. Über 400 Angestellte verloren ihren Job.
Noch immer ist es so, dass die großen Geschäfte in Deutschland in erster Linie chinesische Billiganbieter machen. Doch sächsische Firmen halten vor allem mit Innovationen dagegen.
Beispiel Sunmaxx aus Ottendorf-Okrilla: Das junge Unternehmen baut hochmoderne photovoltaisch-thermische Solar-Anlagen, die Strom und Wärme gleichzeitig liefern.