In Sachsen sollen bald noch mehr E-Autos produziert werden
Zwickau/Leipzig - Die Zahl der in Sachsen hergestellten Elektroautos wird nach Einschätzung von Fachleuten in diesem Jahr deutlich zulegen.
2022 sei die Produktion um 18 Prozent auf 243.000 gestiegen, teilten das Autozulieferernetzwerk AMZ und das Automotive Institut der TU Chemnitz mit. Das seien etwa 40 Prozent der in Deutschland produzierten vollelektrischen Fahrzeuge, sodass Sachsen eine "Top-Region" der Elektromobilität sei.
Für dieses Jahr wird ein Anstieg um etwa 15 Prozent auf 280.000 Autos prognostiziert. Bundesweit soll die Zahl nach Berechnungen des Institutes um 75 Prozent auf den Rekordwert von einer Million wachsen.
"Die Mobilitätswende schreitet voran", betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, CDU). "Und Sachsen ist ganz vorn dabei." Er sei optimistisch, dass der Wandel der Autoindustrie hin zu klimafreundlicheren Antrieben auch künftig Produktion und Wertschöpfung in Sachsen sichern werde.
Die Zahl der Elektroautos aus sächsischer Produktion hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. 2019 wurden den Angaben zufolge rund 67.000 produziert, im Jahr darauf 114.000.
Zwickau ist das Herz der E-Auto-Produktion
Das Herz der E-Auto-Produktion schlägt in Zwickau. Im dortigen VW-Werk liefen im vorigen Jahr 218.000 Elektrofahrzeuge vom Band, bei BMW in Leipzig 18.300 und in der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden 6500.
Während VW 2022 mit dem ID.5 das sechste vollelektrische Modell, das der Konzern in Sachsen produziert, ins Rennen geschickt hat, ist bei BMW Leipzig die Produktion des i3 ausgelaufen. Seit 2013 hatte der Autobauer dort mehr als 250.000 davon hergestellt.
In diesem Jahr erwarten die Experten weitere Impulse. Dabei verwiesen sie etwa auf den überarbeiteten ID.3 von VW. Zudem beginne bei BMW in Leipzig die Fertigung des Mini Countryman, von dem es künftig auch eine elektrische Variante geben soll.
Hinzu komme 2024 der Macan E von Porsche in Leipzig. "Damit stellen sich in Sachsen weitere Weichen in Richtung E-Mobilität", betonte AMZ-Fachmann Dirk Vogel.
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