Immer wieder Kabel-Klau! Bahn sperrt ganze Zugstrecke
Zittau - Alle Jahre wieder geht zwischen Zittau und Görlitz nichts mehr: Weil die Neißebrücke von (zumeist osteuropäischen) Kabeldieben als Selbstbedienungsladen genutzt wird, fiel schon vergangenes Jahr für Monate der Zugverkehr aus.
Ein neues Sicherheitskonzept sollte das verhindern - doch nun müssen Reisende wieder den Bus nehmen.
Am 1. Oktober 2022 war Schluss: Nach zahlreichen Kabeldiebstählen verschwanden nochmal 60 Meter Kabel, der Zugverkehr war nicht mehr aufrecht zu halten. Bis Februar fuhr Schienenersatz, der Schaden lag bei 250.000 Euro.
Bahn und Bundespolizei versprachen ein neues Sicherheitskonzept, so wurde die Brücke zukünftig öfter bestreift. Doch die Diebe holten sich trotzdem wieder Kabel.
Mit gefährlichen Folgen: Durch den Kabelschaden funktionierten am Freitag die Schranken nicht mehr, bleiben trotz fahrender Züge oben.
Die Bahn zog die Notbremse: Seit Sonnabend fährt wieder bis Februar kein Zug mehr. "Der erneute Diebstahl und der damit verbundene erhebliche Schaden für die Region ist für die Menschen und mich persönlich inakzeptabel", ärgert sich der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (42, CDU).
Görlitzer Landrat erwartet schnelle Behebung des Problems
"Mir ist es unverständlich, dass gerade auf dieser stark frequentierten Strecke noch keine dauerhafte Lösung für das seit einem Jahr bekannte Problem geschaffen wurde", so Meyer.
Das Sicherheitskonzept hält er für unzureichend und fordert eine schnellere Reparatur: "Ich erwarte, dass alle Beteiligten gemeinsam und intensiv daran arbeiten, die Situation schnellstmöglich und deutlich vor Februar zu klären und die Öffentlichkeit fortlaufend über die aktuellen Schritte zu informieren."
Titelfoto: Blaulichtreport Zittau